Musik
Kanton ehrt wichtige Persönlichkeiten der Schwyzer Musik-Welt
«Weiter so!»: Gestern Abend überreichte der Kanton Schwyz in Einsiedeln seine Kulturpreise. Gewürdigt wurden der Märchler Musiker Pirmin Huber und Musikvermittler Stefan Albrecht als Kunstschaffende und der Mauz Music-Club als Kulturstandort.
Ausnahmsweise nicht im «Mauz», sondern im Museum Fram fand gestern Abend die Verleihung der kantonalen Anerkennungs- und Förderpreise statt. Grund: Der Mauz Music-Club selbst durfte einen Preis entgegennehmen. Es versteht sich also von selbst, dass man die Geehrten an diesem Abend von der Arbeit entlasten wollte. «Sie tragen zur grossen musikalischen Vielfalt bei», sagte Peter Eberle, Landschreiber des Bezirks Einsiedeln, über André Kälin und seine Lebenspartnerin Astrid Gerber, die den Einsiedler Club seit 2017 führen. Seither gingen hier über 120 Konzerte über die Bühne. Der «Mauz» hat sich zu einem bedeutenden Konzert- und Kulturort entwickelt und bietet sowohl regionalen Newcomern als auch internationalen Künstlern eine Bühne. Das «Mauz» bringe die Stadt aufs Land, so Eberle. «Aber persönlicher und intimer und mit einem guten Flair.» Dafür käme das Publikum aus der ganzen Schweiz nach Einsiedeln.
Ein überaus vielseitiger Musiker
Anschliessend betrat Markus Brülisauer, Geschäftsführer des Verbands Schweizer Volksmusik, die Bühne. Er war sicherlich der ideale Kandidat für die Würdigung des nächsten Preisträgers: den in Galgenen aufgewachsenen Komponisten, Kontrabassisten und Klangkünstler Pirmin Huber. Dem 37-Jährigen ist es gelungen, die Schweizer Volksmusik mit Techno,Jazz, Klassik und Elektronik zu verbinden. Er tritt in unterschiedlichen Formationen im In- und Ausland auf und unterrichtet nebenbei als Musikpädagoge an Musikschulen und leitet Workshops (siehe auch Interview unten). Brülisauer, der selbst in Galgenen wohnt, sprach über Hubers musikalische Familie, wie er mit der Ländlermusik aufwuchs und später eigene Wurzeln in anderen Musik-Genres schlug. «Pirmin Huber ist für mich das Paradebeispiel eines Profi-Volksmusikers», fand Brülisauer. Mit seiner eigenen Version der Volksmusik und einem unerschöpflichen Ideenreichtum. Den Wendepunkt in Pirmin Hubers Karriere macht Brülisauer im Auftrag der Stubete am See aus, die Huber damals mit einer Komposition beauftragte. «Sein Werk war ein Riesenerfolg und brachte Welten zusammen.» Denn Techno und Ländler seien sich näher als gedacht. «Beides ist Volksmusik.» Pirmin Huber und der Mauz-Music-Club erhalten je 5000 Franken vom Kanton Schwyz.
«Ein guter Musiker, Dirigent und liebevoller Mensch»
Den Anerkennungspreis und damit 10 000 Franken erhielt der Musiker, Dirigent und Dozent Stefan Albrecht aus Brunnen. Der kantonale Anerkennungspreis sei eine Wertschätzung für Albrechts grosses Engagement «zugunsten eines vielfältigen musikalischen Lebens im Schwyzer Talkessel », zitierte der Höfner Organist Markus Römer die Kulturkommission. Wie vielfältig Albrecht engagiert ist, verdeutlichten die vielen lobenden Worte verschiedener Persönlichkeiten, die mit ihm in Berührung kamen. Albrecht ist Kirchenmusiker in der Pfarrei Ingenbohl-Brunnen, hat von 2015 bis 2023 das Jugendorchester Schwyz geleitet, ist Dozent und leitet den Singkreis Brunnen, den Kinderchor Allegro, das Orchester Schwyz-Brunnen, das Orchester Brunnen, das Urschweizer Kammerensemble und die Engadiner Kantorei. «Die Vielfalt von Stefans Wirken ist kaum übersehbar. Es geht bei dieser Würdigung aber nicht nur um die Vielfalt seines Schaffens, sondern auch um die Qualität. Und überall stösst er auf Begeisterung», sagte Römer in seiner Laudatio.
Kultur sei kein Luxus, sondern wesentlicher Bestandteil einer lebendigen Gesellschaft, hielt Landammann Michael Stähli in seiner Rede fest. «Trotz erkennbarer Fortschritte hat die Kultur im künstlerischen Sinne nicht den Stellenwert, den sie verdient.» Die Kulturkommission habe das Förderleitbild für die nächsten vier Jahre deshalb geschärft und einen Massnahmenplan verabschiedet. Musikalisch umrahmt wurde der Anlass von den Klängen von Dave Feusi (Saxofon), selbst Mitglied der Kulturkommission, und Tim Kleinert (Keyboard). Durch den Abend führte der Kulturbeauftragte Franz-Xaver Risi.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Anouk Arbenz
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