Film
Skandinavien aus neuer Perspektive
Man nehme einen kleinen Bus, fünf passionierte Kletterer und Hobbyfilmer und die schönsten Orte Skandinaviens. Heraus kommt dabei ein faszinierender Film – nicht nur für Kletterfans.
«Rockvision – north» ist eine Mischung aus Kletterfilm, Reisedokumentation und atemberaubenden Landschaftsaufnahmen. Der Film entstand diesen Sommer in Skandinavien und ist das Werk des Küssnachter Sportkletterers Marco Müller und seinen vier Team-Kollegen Moritz Waldleben, Ivo Häfliger, Daniel Meyer und Dario Furler aus der Region Luzern. Die fünf Jungs, die bisher gemeinsam im Zentralschweizer Kader trainierten, hatten im Sommer alle die Schule fertig. «Weil unsere Wege uns nachher trennen, wollten wir nochmals gemeinsam etwas unternehmen», erzählt Marco Müller. Finanzieren konnten sie das Projekt dank Sponsoren und Crowdfunding. Im Frühling kauften sie sich einen kleinen Bus, bauten ihn um und fuhren am 3. Juli mit Kameraausrüstung und 80 Kilogramm Klettermaterial los Richtung Norden. «Die Bedingungen sind im Norden besser, weil es dort etwas kühler ist», begründet der mehrfache Schweizer Meister ihr Reiseziel. Zu fünft in einem kleinen Bus während acht Wochen unterwegs zu sein, sei fast die grösste Herausforderung gewesen, meint der 19-Jährige. Doch sie hätten sich die ganze Zeit gut verstanden, fügt er hinzu.
«Ganzes Klettermaterial war weg»
Auf ihrer Reise zu den verschiedensten Kletterspots in Schweden und Norwegen trafen sie auch viele andere Kletterer aus aller Welt. Aber auch weniger schöne Begegnungen mussten sie machen: Gleich in der ersten Woche in Schweden wurde ihr Bus aufgebrochen und von dreien von ihnen die ganze Kletterausrüstung gestohlen. «So mussten wir bereits das erste Mal improvisieren und unser Klettermaterial untereinander austauschen und gewisse Dinge neu besorgen», erzählt Marco Müller. Und auch auf der Rückreise wurden sie erneut Opfer von Langfingern: Während sie schliefen wurde in den Bus eingebrochen und einer der Kamerarucksäcke geklaut: «Am meisten weh tat der Verlust einer Festplatte mit den Aufnahmen von einem ganzen Tag», seufzt Müller. Solche Rückschläge seien aber meistens schnell überwunden.
Leute sind interessiert
Und das fertige Produkt mache alle Mühen wett. Nach weiteren acht Wochen, die Müller und Waldleben mit dem Filmschnitt verbracht haben, konnte das 45-minütige Ergebnis am Samstag nämlich einem grossen Publikum präsentiert werden. Dass so viele Leute Interesse zeigen und auch die vielen positiven Rückmeldungen seien «mega cool», so Müller. Er hoffe auch, dass er wieder einmal so etwas realisieren kann, geplant sei zwar vorerst nichts. Denn zunächst steht das Studium an: Weder Sport noch Film, wie zu vermuten wäre, sondern Maschinenbau solls sein. Die Kletterei und das Filmen und Fotografieren, das er sich über die letzten Jahre selbst beigebracht hat, werde er aber sicher weiterhin als Hobby praktizieren, ist sich Müller sicher.
Bote der Urschweiz (Nadine Annen)
Autor
Bote der Urschweiz
Kontakt
Kategorie
- Film
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/ubqBTQ