Kunst & Design
Kunst mitten im Dorf: Bruno Thurnherr öffnet die Augen dafür
Welche öffentlichen Kunstwerke es in Küssnacht gibt, zeigte Bruno Thurnherr am Samstag auf einem Rundgang.
In Küssnacht wimmelt es von Kunst im öffentlichen Raum. Doch im Alltag wird diese oft nicht bewusst wahrgenommen. Während des Kunstrundgangs am Samstagvormittag zeigte Bruno Thurnherr, Präsident des Historischen Vereins Küssnacht, welche Kunstwerke nur darauf warten, entdeckt und interpretiert zu werden. «Natürlich kann jede Betrachterin und jeder Betrachter selbst entscheiden, was sie oder er in der Kunst sieht», sagte Bruno Thurnherr, als er vor dem Wandgemälde der blauen Kuh von Silvan Baer in der Nähe des Fabriklädelis des Käseproduzenten Baer stand. «Sie gefällt nicht jedem», meinte er schmunzelnd.
Viele Kunstwerke widerspiegeln den Brauch des Chlausjagens
Das Gemälde stellte eine der 22 Stationen des Kunstrundgangs dar. Dieser startete beim Küssnachter Seeplatz, führte durchs Unterdorf und zur Bahnhofsstrasse und anschliessend zurück. Auffallend waren die vielen Kunstwerke rund ums Chlausjagen wie beispielsweise das Relief von Isabella Franz-Röber, das sich in der Chlausjägergasse befindet und Trychler und Chlausjäger zeigt. Oder das Chlausenrelief von Peter Feusi aus dem Jahr 2008, das am Gebäude der Zeitung «Freier Schweizer» hängt.
Street-Printing im Unterdorf
Doch Bruno Thurnherr stellte auch andere Werke vor und lieferte Hintergründe und Anekdoten zu diesen. So ist zum Beispiel die Tellstatue von Emilio Stanzani von 1959 auf dem Seeplatz dreimal heruntergefallen. Im Unterdorf erzählte Thurnherr, dass die Bevölkerung hier früher mit 50 km/h durchfahren durfte. Seit der Umgestaltung ist das Unterdorf ein soziales und kulturelles Zentrum für die Menschen. «Auf dem Boden können Sie das Street-Printing von Thomas Suter, Heinz Hüsler, Beat Egli und Heinz Schnider erkennen », sagte er zu den Teilnehmenden des Rundgangs. Dieses zeigt in Grossbuchstaben Sehenswürdigkeiten und Bräuche von Küssnacht wie beispielsweise die «Sennenchilbi» oder die «Hohle Gasse». «Und was sehen Sie in dieser Skulptur von Robert Annen von 1991? Einen Anker, ein Segelschiff oder den Dreizack des Meereskönigs Neptun? », fragte Thurnherr weiter.
Küssnachter Kunstwerke mit anderen Augen sehen
«Einige der Kunstwerke habe ich schon einmal gesehen», meinte der Teilnehmer Andreas Weber aus Küssnacht nach dem Rundgang, «doch ich kannte die Hintergründe nicht.» Nun sehe er die Werke mit ganz anderen Augen. «Der Rundgang war für mich ein Augenöffner. »
Bote der Urschweiz / Melanie Schnider
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Bote der Urschweiz
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