Literatur
Ein Buch, so lebendig wie der Brauch
Es ist ein spannendes Buch über das Klausenbrauchtum, und es kommt gerade rechtzeitig. Am Freitag, 5. Dezember, kann, was jetzt visuell vorliegt, hautnah erlebt werden. Gestern wurde das Werk in Küssnacht präsentiert.
Als oberster Klausjäger geriet gestern Abend René Räber, Präsident der St. Niklausengesellschaft Küssnacht, ins Schwärmen. In den Händen hielt er ein erstes Exemplar des jüngsten Werkes über das Küssnachter Klausjagen. 112 Seiten dick, mit informativem, gut recherchiertem Text ausgestattet, mit 138 Bildern farbig und reich illustriert, heisst das Buch schlicht «Küssnachter Klausjagen». «Es ist ein absolut neues Werk, keine Neuauflage eines bestehenden Buches. Es ist ein Buch von Küssnachtern gestaltet, die mit unserem Brauchtum vertraut sind, mit dem Nikklausenbrauchtumaufgewachsen sind», sagte René Räber an der Vernissage im Restaurant Adler in Küssnacht. Räber lobte das Werk der drei Autoren René Habermacher (Gestaltung), Adi Kälin (Text und Redaktion) sowie Alexander Dietz (Fotografie) als äusserst gelungen und als Spiegel eines lebendigen Brauchtums.
Mehr als ein Nachfolgewerk
Klausjagen ist in Küssnacht zwar Männersache. Allerdings gibt es seit gestern Abend offiziell ein Nachschlagewerk, das sowohl die Herren wie die Damen der Schöpfung zu begeistern vermag. Es ist ein lebendiges Buch über den grössten Küssnachter Brauch. Es gelangt ab Freitag offiziell in den Verkauf. «Ich habe es mehrfach erfahren, die Leute hier sind gespannt auf das Buch und ich natürlich auf die Reaktionen der Küssnachter», sagte gestern der Autor Adi Kälin gegenüber unserer Zeitung.
Spektakulär und farbenfroh
Kälin gibt sich bescheiden, spricht man ihn auf die aufwendige Produktion an. «Wir waren ein gut funktionierendes Team. Es hatte uns alle gepackt, dieses Buch gemeinsam zu produzieren. Es ist edel und passt zu unserem Klausjagen», so Adi Kälin weiter. Das Buch ist so imposant wie das Brauchtum selbst. Das Küssnachter Klausjagen ist einer der spektakulärsten Nikolausbräuche Europas. Jährlich strömen am 5. Dezember gegen 20 000 Zuschauer nach Küssnacht, um das Klausjagen zu erleben. Der Umzug, mit rund 200 kunstvollen Iffelen, gefolgt vom St. Nikolaus und vom archaischen Lärm von über 1000 Klausjägern, zieht Zuschauerinnen und Zuschauer in seinen Bann. Und genau diese Emotionen, Impressionen, Eindrücke gibt das Buch wieder. Man fühlt sich mitten in die Szenerie versetzt, wenn man in diesem Werk der drei Urheber blättert. Das Klausjagen hat in Küssnacht eine bewegte Geschichte hinter sich. Noch vor etwas mehr als 100 Jahren wollte man das Klausjagen gar behördlich verbieten. Die Geschichte hatte letztmals auch den Vorstand der St. Niklausengesellschaft bewogen, ein Buch zu gestalten. Das war 1988. Es war ein Buch, das noch in vielen Küssnachter Haushalten fester Bestandteil der Bibliothek ist. «Seit gut 15 Jahren ist dieses Buch allerdings vergriffen. Das hat den Vorstand bewogen, ein neues Werk zu schaffen», so Präsident René Räber. «Und wir beschäftigten uns damit, was für ein Buch es werden sollte. Wer es gestalten sollte und was es kosten durfte. Wir dürfen heute kein abgehobenes Werk in den Händen halten, sondern ein Buch, in dem unser Brauchtum lebt», sagte Räber weiter. Wie Autor Adi Kälin betonte, habe er für das Buch in den Archiven umfangreich recherchiert. Diese Recherchen ergänzte er mit persönlichen Gesprächen mit vielen Klausjägern. Um dem Buch eine einheitliche Handschrift zu geben, wurden im Buch ausschliesslich Fotos des Merlischacher Fotografen Alexander Dietz verwendet.
Das Buch ist in einer Auflage von 4000 Exemplaren gedruckt worden. Es kostet im Handel 40 Franken. Es kann in den Verkaufsstellen Gössi Haushaltwaren, Hodel Elektrofachgeschäft und am offenen Sonntag bezogen werden. An der GV der St. Niklausengesellschaft vom 28. November ist es für Klausjäger zum Sonderpreis von 35 Franken erhältlich.
Bote der Urschweiz
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