Celiné Küttel alias Almina Quill liest aus ihrem Fantasy-Roman «Elatar – Reise des Schicksals».
Celiné Küttel alias Almina Quill liest aus ihrem Fantasy-Roman «Elatar – Reise des Schicksals».
Malworkshop im Atelier von Olivera Kälin.
Malworkshop im Atelier von Olivera Kälin.
Der berühmte Kasperli brachte die Kinder und Erwachsenen zum Lachen. Fotos: Eugen von Arb
Der berühmte Kasperli brachte die Kinder und Erwachsenen zum Lachen. Fotos: Eugen von Arb

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Kultur im Schneegestöber

Wer das Schwyzer Kulturwochenende und das Kinderkulturfestival in Einsiedeln besuchen wollte, hatte mit Aprilwetter und Schneematsch zu kämpfen. Trotz allem waren die Veranstaltungen gut bis sehr gut besucht.

Für das Wochenende hatten mehrere Künstler-Ateliers ihre Türen geöffnet. Gewissermassen «kombiniert» nahm die Malerin Olivera Kälin gleichzeitig am Kulturwochenende und am Einsiedler Kinderkulturfestival teil, das schon zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Wie die meisten Kurse des «Kiku» war auch Kälins Mal-Workshop für Kinder verschiedener Altersgruppen innert Kürze ausgebucht. Kälin hatte sämtliche Wände ihres Ateliers verkleidet, damit sich die Mädchen und Buben mit Pinsel und Farben austoben konnten. Bevor sie jedoch «losgelassen », erklärte ihnen die Künstlerin in Kürze die Farbtheorie mit Farbkreis und Komplementärfarben, sowie die Rolle des Lichts. Dazu gehörte auch das Ausschalten des Lichtschalters, um in der Dunkelheit zu erleben, dass es ohne Licht keine Farben gibt. Dann konnten sich die Kinder frei bei den Farbtuben und Pinseln bedienen, die in der Mitte des Raums standen, und ihre Blätter gestalten. Es sei für sie immer wieder wie Magie, mit den Kindern zu malen, meinte Olivera Kälin dazu. Am interessantesten sei die Arbeit mit den jüngeren Kindern, denn ihre Fantasie sei am wenigsten eingeschränkt. Das ändere sich mit zunehmendem Alter. Kälin war rund um die Uhr beschäftigt damit, Farben nachzufüllen und die Kinder beim Malen zu beraten. Nach dem Gestalten wurde gemeinsam ein Titel gewählt und die Arbeiten zum Trocknen im Gang ausgelegt. Die Zeit verflog, und schon bald standen auch die Eltern im Atelier, um die Kinder abzuholen und ihre Werke zu bestaunen. Das Kinderkulturfestival war mit einer Vielzahl weiterer Veranstaltungen in Einsiedeln vertreten. So gab es einen Theaterund einen Zirkusworkshop, Puppentheater, «Sockenmusik», Orgel-Hörerlebnis und vieles mehr zu sehen und zu hören.

 

Museum Fram stellt Bühne zur Verfügung

Auch das Museum Fram stellte seine Bühne für Kulturveranstaltungen zur Verfügung. Wie Programmleiter Walter Kälin meinte, habe man angesichts des grossen Angebots des Kulturwochenendes keine eigenen Darbietungen organisiert. Seiner Meinung nach würde es sich lohnen, darüber nachzudenken, ob man das Kulturwochenende nicht besser jährlich, dafür mit kleinerer Dichte durchführen sollte. Im Museum Fram hielten eine Autorin und zwei Autoren eine Lesung ab. Nach einer Begrüssung durch Letta Bolli, Vorsteherin des Ressorts Bildung und Kultur des Bezirks Einsiedeln, präsentierte Almina Quill ihren Fantasy-Roman «Elatar – Reise des Schicksals». Darin geht es um den Existenzkampf einer Stadt und ihrer Menschen, die von Drachen umgeben sind. Emotional und farbig beschrieb die Autorin einige der vielen Begegnungen zwischen Menschen und Feuerspeiern, die sich als weniger ungeheuerlich herausstellten als angenommen. Es ist wohl kein Zufall, dass die Autorin erwähnte, dass sie als erstes Buch Harry Potter gelesen habe. Den Namen Tolkien erwähnte sie zwar nicht, aber die Karte im Buchumschlag machte verständlich, dass ihr Drachenland nicht allzu weit von Mittelerde zu finden ist. Danach holte der Poet Karl Hensler mit seinen Gedichten und Ausführungen das Publikum wieder auf den Boden zurück. Kunstvoll verflocht er sein Dialekt-Schaffen mit Ausführungen über Leben und Werk des Heimatdichters Meinrad Lienert. Nach eigenen Worten bewegte dieser Hensler 1987 dazu, selbst mit dem Schreiben zu beginnen. Als dritter trat Zeno Schneider mit Episoden aus Ernst Friedlis Buch «Gedanken zum Dasein» auf. Zwischen den Lesungen konnte sich das Publikum am Bücherflohmarkt mit Restbeständen aus dem Benziger-Verlag versorgen. Die Vielfalt der ausgelegten Bücher von Frederica de Cesco bis Walter Matthias Diggelmann liess wie eine Ausstellung die prächtige Welt des grossen Einsiedler Verlags auferstehen.

 

Einsiedler Anzeiger / Eugen von Arb

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

23.04.2024

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