Film
Kurzfilm, der unter die Haut geht
Der Film «Verlier mich nicht» wird am Short-Film-Festival in Ohio gezeigt.
Die Lautsprecher dröhnen. Alle tanzen. Im Club wird es enger und enger. Menschen reden schreiend. Es dröhnt weiter. Joey ist mittendrin. Suchend. Auf Drogen irrt er im Club umher. Die Menschen tanzen ausgelassen, im Kopf von Joey dreht sich die Welt. Es pocht und dröhnt und lärmt. Bis Joey fällt. Der Kurzfilm «Verlier mich nicht» des Steiner Regisseurs Desmond Hudson und der Regisseurin Nina Zogg besteht aus Emotionen pur. Der Protagonist kämpft seit dem Tod seiner Mutter mit Depressionen. Er läuft ziellos umher, bis er wegen einer Überdosis zusammenbricht. Im Krankenhaus hängt Joey an den letzten Fäden seiner Existenz. Er lässt sich von seinen negativen Gedanken in ein tiefes Loch ziehen. In lediglich 14 Minuten erzählen die Regisseurin und der Regisseur eine tiefgründige Geschichte. Der Film nimmt die Zuschauerin mit auf eine Reise durch unzählige Emotionen. Die Gefühle sind beinahe greifbar, spürbar. Die Bilder sind klar im Unklaren. Stark im Schwachen. Die Bilder schmecken und tönen, sie beben und zittern. Sie schreien. Es sind 14 Minuten voller Emotionen, die Desmond Hudson mit seinem Team auf die Leinwand gezaubert hat.
Emotionale Musik
Sehr eindrücklich ist auch die Musik, die den Film in seinen Bildern und Worten bestärkt. Drei Geigen und ein Cello begleiten Joeys Emotionen. Musiker Gino Rogantini aus Brunnen hat den Abspannsong geschrieben, gespielt und gesungen. Auch die Musik im Club kommt nicht einfach ab Konserve. «Nichts ist ab Band», erklärt Desmond Hudson. Das Publikum an der internen Filmvorführung im MythenForum – es waren ganze vier Säle gefüllt – war begeistert.
In Ohio unterwegs
Der Film wurde bereits bei einigen Online-Festivals nominiert und ausgezeichnet. Nun folgt aber der nächste Coup: Desmond Hudson, seine Co-Regisseurin Nina Zogg und sein Bruder und Editor, Lenny Hudson, fliegen nach Ohio, Cleveland. Dort wird sein Film am « Short. Sweet. Film Fest» gezeigt und hätte gar die Möglichkeit, für einen Preis nominiert zu werden. Desmond Hudson hat sich schon sehr früh mit dem Thema Film beschäftigt. Als «89productions GmbH» aus Brunnen den Film «Color of Heaven» drehte, hat er sich als Statist gemeldet. Vor Ort wurde aus ihm ein Set-Runner. So war er insgesamt fünf Tage am Dreh dabei. Das eine ergab das andere, heute ist Desmond Hudson nach einem Praktikum als Junior Producer beim Brunner Filmproduzenten «89productions GmbH» angestellt.
Bote der Urschweiz / Nicole Auf der Maur
Autor
Bote der Urschweiz
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- Film
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