Musik
Anspruchsvolle, aber auch leichte Musik in der Riedkapelle
Mit einem abwechslungsreichen, musikalisch hochstehenden Konzert in der Riedkapelle in Lachen beendete am vergangenen Sonntagabend das Ensemble DiVent das Konzertjahr.
Auf dem Programm des Konzertes in Lachen standen drei klassische Werke, Kompositionen also, die auch in der Epoche der Klassik entstanden sind. In der Oktettbesetzung mit zwei Oboen (Yoko Jinnai, Shoko Miyake), zwei Klarinetten (Urs Bamert, Gabriel Schwyter), zwei Fagotte (Eva Le Rose, Katalin Cziegler) und zwei Hörnern (Sebastian Rauchenstein, Sebastian Kälin) begann DiVent das Konzert mit dem Rondino von Beethoven, der dieses zwischenzeitlich als Finale für das Bläseroktett Es-Dur op. 103 vorgesehen hatte. Nach seinem Tod fand man es in seinem Nachlass und es wurde posthum veröffentlicht und landete so auch auf den Notenständern des Ensembles. Anschliessend folgte ein charmantes «Divertissement» von Ernst Eichner (Künstlername Ernesto), ein Komponist, dessen Namen nur den Eingeweihten ein Begriff ist. Es hängt vielleicht eher damit zusammen, dass seiner Musik nicht unbedingt aufmerksam zugehört wurde, sie eignete sich eher für ein Diner oder einem Kaffeekränzchen in einem Park. Daher auch der Name «Divertissement», der in Frankreich als Oberbegriff für aristokratische Vergnügungen aller Art erschien. Das Werk mit sechs Sätzen ist eher tänzerisch geprägt, wobei man im Presto im 3. Satz meinen konnte, das Stück sei nun beendet, tatsächlich war dies erst mit dem Presto im 6. Satz so. Dazwischen lagen ein Menuett im ¾-Takt und ein tänzerischer Satz. Alles in allem ein eher leichtgewichtiges Werk, aber wunderschön gespielt und schön zum Zuhören.
Zauberhaftes Hauptwerk
Anschliessend folgte das eigentliche Hauptwerk, Mozarts zauberhafte Serenade in Es-Dur KV 375. Die Komposition besteht aus 5 Sätzen, sie beginnt mit einem Allegro maestoso, zwei Menuette umrahmen das zentrale Adagio, ein atemberaubendes Rondo führt zum Schlusston. Das Werk ist musikalisch sehr anspruchsvoll, wurde aber von den acht Protagonisten virtuos und mit einer sichtbaren Leichtigkeit in die schöne Kulisse der Riedkapelle hineingezaubert. Die Zuhörer waren so begeistert, dass das Ensemble – unüblich – sogar eine Zugabe zum Besten gab; den Ungarischen Tanz Nr. 7 von Brahms hatten wahrscheinlich die wenigsten Besucher in der Bläseroktett-Besetzung gehört. Eine gelungene Überraschung, die dem wunderschönen Konzert noch das Sahnehäubchen aufsetzte.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul A. Good
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- Musik
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