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Ein Joachim-Raff-Archiv für Lachen
In den vergangenen Jahren wurde um den Lachner Komponisten Joachim Raff viel geforscht. Nun soll an seinem Geburtsort ein öffentlich zugängliches Archiv entstehen.
Wie kaum ein anderer in der Schweiz geborener Komponist konnte Joachim Raff (1822–1882) zu Lebzeiten internationale Erfolge feiern. Er zählte im 19. Jahrhundert zu den meistgespielten Komponisten im deutschen Kulturkreis. Nach seinem Tod geriet sein umfangreiches Oeuvre aber allmählich in Vergessenheit und wurde in der Musikgeschichtsschreibung zur Fussnote degradiert. Doch die Erforschung seiner Biografie und seiner Werke kann einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts leisten. Eine umfassende Raff-Biografie von Res Marty und drei Ausstellungen in Lachen, Rapperswil und Winterthur brachten den Komponisten in den letzten Jahren wieder ins Bewusstsein. Nun soll ein Joachim-Raff-Archiv folgen, wie die Joachim-Raff-Gesellschaft mitteilt.
Archiv im Geburtshaus
Für das Archiv sollen systematisch Originale und Kopien wichtiger Quellen zu Leben und Werk von Joachim Raff zusammengetragen und für die Forschung bereitgestellt werden. Dabei muss das Archiv nicht bei Null beginnen, wie es in der Mitteilung weiter heisst, da Res Marty, der Präsident der Joachim-Raff-Gesellschaft, in den vergangenen Jahrzehnten umfangreiches Quellenmaterial zusammengetragen hat, das aber noch katalogisiert und ergänzt werden muss. In der Sammlung von Res Marty befinden sich neben mehreren Autographen gut 40 Originalbriefe von Raff sowie etliche von Zeitgenossen wie Franz Liszt,Clara Schumann und Hans von Bülow, darüber hinaus Erstdrucke und Bildmaterial, die dem Archiv als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt werden.Um diese attraktiven Ausstellungsgegenstände öffentlich präsentieren zu können, werde die Gemeinde Lachen der Joachim- Raff-Gesellschaft in naher Zukunft Räumlichkeiten im Nachfolgebau von Raffs Geburtshaus zur Verfügung stellen, heisst es in der Mitteilung weiter.
Seit Anfang Jahr laufe das Projekt auf Hochtouren. Bereits konnten seltene Erstdrucke von Raffs «Sternau-Liederopera 52 und 53» sowie Dutzende Bücher angeschafft werden.Es sei zu erwarten, dass die Erschliessung weiterer Quellen dazu beitrage, dass Raff sowohl als Person wie auch als Komponist schärfere Konturen annimmt, heisst es abschliessend. Noch gebe es Arbeit genug: Hunderte von Briefen und Stapel von Büchern und Zeitschriften warten auf Auswertung.
Höfner Volksblatt (hrr)
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Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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