Geglückte Zusammenarbeit: (v. l.) Pit Marty, Gemeindepräsident Lachen, Severin Kolb, künftiger Leiter des Raff-Archivs, Yvonne Götte, Berufsbildnerin und Res Marty, Präsident der Raff-Gesellschaft. Bild Johanna Mächler
Geglückte Zusammenarbeit: (v. l.) Pit Marty, Gemeindepräsident Lachen, Severin Kolb, künftiger Leiter des Raff-Archivs, Yvonne Götte, Berufsbildnerin und Res Marty, Präsident der Raff-Gesellschaft. Bild Johanna Mächler

Dies & Das

Joachim Raff kehrt zurück an seine Geburtsstätte

Wo Joachim Raff im Mai 1822 das Licht der Welt erblickte, wird zu Ehren des Musikers ein Archiv gegründet. Gestern wurde der Mietvertrag zwischen der Gemeinde und der Joachim-Raff-Gesellschaft unterzeichnet.

Seit 46 Jahren besteht das Anliegen, einen Standort für die Aufbewahrung des umfangreichen Wirkens des Musikers Joachim Raff zu finden», sagte gestern der Präsident der Joachim-Raff-Gesellschaft, Res Marty.«Schon immer wäre uns die Geburtsstätte Raffs am liebsten gewesen. Deshalb freut es uns nun besonders, dass dieser lange gehegte Wunsch Realität wird.» Besonders in den vergangenen zwei Jahren wurde mit Hochdruck nach einem Standort gesucht. So wurde das ehemalige EW Lachen ins Auge gefasst. Es lagen bereits konkrete Pläne vor, als angekündigt wurde, das Erdgeschoss im Gemeindehaus am Seeplatz werde frei, eben jene Stätte, wo 1822 Joachim Raff geboren wurde.


Archiv ab September


So wird es möglich, dass das Archiv bereits im September eröffnet wird. Der Mietvertrag wird vorerst auf fünf Jahre fixiert. Die Joachim-Raff-Gesellschaft kann dabei auf die Unterstützung der Gemeinde Lachen und der Karl-Lamperti-Stiftung zählen. Als Leiter des Raff-Archivs wird Severin Kolb wirken. Er ist Vorstandsmitglied der Raff-Gesellschaft und angehender Doktorand. Im Rahmen der Eröffnung findet zudem ein Raff-Symposium statt, an dem Wissenschaftler referieren werden. Im Erdgeschoss des neuen Archivs wird der eine grosse Raum in drei Teile gegliedert. Jeweils an Samstagen und auf Anfrage wird er geöffnet sein. Zum einen für die Bevölkerung und im weiteren «als Kompetenzzentrum über Raffs Leben und Werk», wie Severin Kolb erklärt: «Forschende werden ein gutes Umfeld vorfinden, in dem sie wissenschaftlich arbeiten können. Relevante Quellen werden an einem Ort vereint und zugreifbar, auch online.» Archiviert werden originale oder kopierte Dokumente, darunter Titel- und Notenblätter, Textquellen, Briefe, Bücher, Publikationen; zudem eine besondere Rarität, eine Leihgabe aus Deutschland: Ein Ölgemälde von Joachim Raff, welches nahezu in Vergessenheit geraten war. Der Maler Heinrich Michaelis schuf dieses Bild in Raffs Todesjahr.Es ist das bisher einzige bekannte originale Ölbild von Raff. Und je mehr die Kulturfreunde Res Marty, Yvonne Götte und Severin Kolb forschen, desto öfter stossen sie, oft auf verschlungenen Pfaden, auf weitere «Zeitzeugen» des Musikers, der über die Landesgrenzen hinaus wirkte. Die Raff-Gesellschaft befasst sich darüber hinaus bereits mit dem 200. Geburtstag des Musikers. 2022 ist ein Konzert – das Oratorium «Welt Ende – Gericht – Neue Welt» – in Leipzig geplant, dieses soll auch in Lachen zur Aufführung gelangen.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger /Johanna Mächler

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Dies & Das

Publiziert am

20.06.2018

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www.schwyzkultur.ch/H6hfK9