Musik
«Er war ein wunderbarer Mensch»
Am Donnerstag ist der bekannte Lachner Komponist und Akkordeonist Hugo Bigi in seinem 84. Altersjahr verstorben. Langjährige Weggefährten und Bekannte würdigen sein Leben.
«Ich kann nichts Schlechtes über ihn sagen», tönt es unisono bei allen Befragten, wenn man sie bittet, über das Leben von Hugo Bigi zu erzählen. Der bekannte Lachner Ländlermusikant ist am Donnerstag nach längerer Krankheit in seinem Heimatort verstorben. Die letzten Monate vor seinem Tod lebte er zusammen mit seiner Frau im Alters- und Pflegeheim Biberzelten in Lachen. Röbi Mächler aus Siebnen, der rund 25 Jahre lang mit Bigi zusammengespielt hat, erinnert sich vor allem an die Rheinschiffahrt nach Amsterdam und die Hochseeschifffahrt auf dem Indischen Ozean zurück. «Hugo war ein ruhiger, zurückhaltender Mensch», sagt Mächler.
Seit der Schulzeit bekannt
Noch länger mit ihm befreundet war Toni Rauchenstein aus Lachen. «Ich kenne ihn seit der Schulzeit», sagt der langjährige Klarinettist und Saxofonist der Kapelle Hugo Bigi. Zwischen 1958 und 1963 habe Bigi sogar bei ihnen gewohnt, führt Rauchenstein aus. Ihre letzten Auftritte absolvierten sie an Silvester/Neujahr in der Kirche und am Fasnachts-Altersnachmittag im Januar in Lachen. Auch Rauchenstein weiss über seinen Freund nur Gutes zu erzählen: «Hugo war ein introvertierter Mensch, er hat nie viel gesagt.» Sie hätten sich praktisch blind verstanden. «An meinem 60. Geburtstag überraschte mich Hugo mit einem Ständchen und hat sogar eine Rede gehalten. » Eine Woche vor seinem Tod hat Rauchenstein seinen Freund das letzte Mal im Altersheim besucht. «Zuletzt ging es ihm immer schlechter», sagt er traurig. «Hugo wird mir als Mensch sehr fehlen.» «Ich verdanke ihm vieles»
Kapelle war Stammgast im Alpenrösli
Mit seiner Kapelle war der Komponist und Musiker praktisch Stammgast im «Alpenrösli» in Lachen. Auch Wirtin Anny Spieser hat Bigi als Menschen sehr geschätzt. «Er war ein wunderbarer, lieber Mensch, der immer gelächelt hat», sagt sie. Er sei schon im «Alpenrösli» aufgetreten, als dieses noch von ihren Eltern geführt worden ist. Und auch, als es ihm zunehmend schlechter ging, habe er trotzdem beim «Anny» auftreten wollen. «Er hat mit Leidenschaft geörgelet, und das hat man gespürt», erklärt Spieser.
Bigi vieles zuverdanken
Hugo Bigi war jahrelang als Musiklehrer tätig. Eine seiner Schülerinnen war Beatrice Oetiker aus Reichenburg, die heute das Akkordeon-Orchester March dirigiert. Sie wurde drei Jahre lang vom Lachner unterrichtet. «Ich verdanke ihm vieles, vor allem das Transponieren», sagt sie. Bigi habe es jeweils sehr genau genommen und sei stets korrekt gewesen. «Ich kann mich an kein böses Wort erinnern», erinnert sich Oetiker zurück. Er habe sie für seine eigenen Stücke begeistern können, so unter anderem für «Blond Käthchen», das er für seine Frau geschrieben hat, und sie habe auch mit ihm zusammen Radioaufnahmen machen dürfen. Noch heute spielt die Reichenburgerin mit ihrem Orchester Stücke von Bigi. Obwohl auch Oetiker nur Positives über ihren ehemaligen Akkordeonlehrer zu erzählen weiss, findet sie etwas, dass ihr als Schülerin nicht gefallen hat: «Er hat bei den Stücken nie mitgespielt und mich nie begleitet.»
March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
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