Kunst & Design
Feuer raubte über 100 Kunstwerke
Der Hausbrand nach einem Blitzschlag in Lauerz zerstörte das Atelier des Künstlers Josef Egli. Sein Trost: «Meine Lieblingswerke hatte ich an einem sicheren Ort aufbewahrt.»
Als Josef Egli am Montagnachmittag zum Fenster hinausschaute, braute sich über Schwyz gerade ein Gewitter zusammen. «Da kam mir der Gedanke: Was würde ich machen, wenn bei mir der Blitz einschlägt? » Unglaublich: Eine Stunde später ist es passiert. Vor 19.00 Uhr krachte ein Blitz in Eglis Hausdach. Der Dachstock fing sofort Feuer. Josef Egli und seine Frau Heidi bemerkten zunächst nichts. Aber gleich kamen die Nachbarn herbeigerannt. «Ihr müsst da raus», sagten sie.
Feuerwehr rettete Hunderte Bilder
Der Schaden am 63-jährigen Gebäude ist gross. Das Haus muss womöglich abgerissen werden. Josef Egli, früher Posthalter von Lauerz, hat eine grosse Leidenschaft: Malen. Weit über die Gemeindegrenze hinaus ist der 79-jährige Künstler ein Begriff. Er windet der Feuerwehr ein Kränzchen: «Etwa 75 Prozent meiner Werke hat sie retten können.» Gezielt habe die Schadenwehr die Gemälde als Erstes ins Freie gebracht. Das Atelier im Dachgeschoss ist total ausgebrannt. Gut 100 Bilder und weit über 1000 Skizzen sind weg. Das Resultat jahrelanger Arbeit im Atelier hat sich in Rauch aufgelöst.
Lieblingsbilder nicht betroffen
«Aber meine 20 Lieblingswerke hatte ich zum Glück an einem speziellen Ort aufbewahrt», so Egli, «und diese blieben alle unversehrt. » Die Gewitterwolken sind verzogen, die Feuerwehrwagen wieder im Lokal. Josef und Heidi Egli nehmen den Schicksalsschlag hin. Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen. Wie die Natur unbarmherzig zuschlagen kann, kennt man in Lauerz nur zu gut. Im Sommer 2005 hatte der Lauerzersee abermals Teile der Niedermatt geflutet. Einige Häuser waren nicht mehr bewohnbar. Josef Egli gewährte im Stock unter ihm einer betroffenen Familie Gastrecht. Der gefiel es bestens am neuen Ort. Sie zog kurzerhand zu Eglis an die Seestrasse. Jetzt müssen sie alle wieder ausziehen. Diesmal nicht wegen Wasser, sondern wegen Feuer.
Bote der Urschweiz
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