Von wegen Männerdomäne: Rita Betschart (links) und Nicole Zumstein spielten virtuose und lüpfige Tänze, vor allem solche von Ritas Grossvater Rees Gwerder. Bilder: Roger Bürgler
Von wegen Männerdomäne: Rita Betschart (links) und Nicole Zumstein spielten virtuose und lüpfige Tänze, vor allem solche von Ritas Grossvater Rees Gwerder. Bilder: Roger Bürgler
Wie einst sein Gross- und sein Urgrossvater, die Egg-Baschs aus dem Muotatal: Dominik Langenegger (rechts) wurde vom Rickenbächler Res Ulrich begleitet.
Wie einst sein Gross- und sein Urgrossvater, die Egg-Baschs aus dem Muotatal: Dominik Langenegger (rechts) wurde vom Rickenbächler Res Ulrich begleitet.

Musik

Alte Tänze auf alten Örgelis

Rund drei Dutzend Schwyzerörgeler bewiesen am 21. Stöpselbasstreffen in Lauerz, dass unsere Vorfahren grossartige Musik schufen.

Stöpselbässli sind grundsätzlich die ersten Schwyzerörgelis und wurden zwischen 1885 und zirka 1925 gebaut. Die meisten im Schwyzer Hinterdorf bei Alois Eichhorn. Aber auch Robert Jten (Pfäffikon SZ) und Joseph Nussbaumer (zuletzt in Bachenbülach) stellten diese heute wieder gesuchten Instrumente her.

Urchig und heimatlich, im Sinne der Vorfahren

Josef Betschart, Albert Marty und Albert Fässler luden am Tag vor Dreikönige 1995 im Restaurant Waage in Lauerz zu einem ersten Stöpselbasstreffen. Das war zum Zeitpunkt, als das heutige Standard- Schwyzerörgeli mit 18 Bässen und 31 meist dreichörigen Melodiestimmen wieder massiv an Popularität gewann und sich eher alte Musikanten oder eben Liebhaber noch des massiv eingeschränkteren Stöpselbass-Örgelis mit sechs bis zehn Bass- und Begleitknöpfen, die teils soga rwechseltönig sind, annahmen. So wurden bei Vroni Steiner-Herger und ihrem Team in der gemütlichen «Waage» Jahr für Jahr vor allem alte Innerschwyzer Tänze auf diesen alten und schmucken Instrumenten gepflegt.Kein Bass und schon kein herkömmlichesSchwyzerörgeli durfte dabei mit auf den Giigäbank, und wenn schon ein anderes Instrument, dann maximal eine Geige, ein Trümpi (Maultrommel) oder vielleicht einmal eine Klarinette. Aber mit dieser Konsequenz, dem Charme der Musikanten und ihren Ländler, Schottisch, Walzer oder Mazurkas wurde das Stöpselbasstreffen schnell zu einem wiederkehrenden Glanzmoment der Innerschwyzer Volksmusik.

Ein Hochgenuss, die Tänze zu hören

So war es auch am Donnerstag beim 21. Treffen. Ein Stück war schöner als das andere, und als Zuhörer konnte man nur staunen ab der Musik, die zum Teil vor über hundert Jahren von unseren Vorfahren in ihren Tälern, Stuben oder auf den Alpen geschaffen wurde. Und es spielten nebst vielen Schwyzerörgeli-Grössen auch Nachfahren von Legenden wie Georg-Anton Langenegger (Egg-Basch), Anton Betschart (z’Jakä Tönel) oder Rees Gwerder (Eigeler). Und diese Tänze von diesen Musikanten und teils sogar noch auf den Instrumenten der Grossväter oder Onkel zu hören, war definitiv ein Hochgenuss

Bote der Urschweiz (Roger Bürgler)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

07.01.2017

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