Musik
Linther präsentiert Debütalbum
Die Band um den Reichenburger Markus Stadelmann hat ihr erstes Album «Linther» veröffentlicht.
Auch wenn Markus Stadelmann seit Jahren in der March wohnt, spricht er immer noch einen markanten Glarner Dialekt. Und in genau diesem Dialekt sind die Audionotizen, die sich über die letzten Jahre auf seinem Mobiltelefon angesammelt haben. Aus den Audionotizen wurden in vielen Studio-Sessions Songs, und aus den Songs wurde nun ein Album. Inspiriert vom Fluss Linth, der im Kanton Glarus entspringt, nennt Stadelmann seine Band und das Debütalbum «Linther». «Unsere Musik soll Wurzeln hier haben, aber in alle Richtungen fliessen – so wie die Linth ihren Weg durchs Land nimmt», führt er aus. Nebst Sänger und Songwriter Stadelmann gehören auch die beiden Keyboarder, Co-Arrangeure und Co-Produzenten Roman Wyss und Michael Dolmetsch sowie Jean-Pierre von Dach an der Gitarre, Jonas Brügger am Schlagzeug und Andreas Wyss am Bass zu Linther. Stilistisch ist die Band verwurzelt im Mundart-Pop – mit Einflüssen von Sina, Züri West, Patent Ochsner oder Polo Hofer.
Viel Aufwand
2021 hat Linther eine EP mit vier Songs veröffentlicht, nun ist das Debütalbum draussen. Rund drei Viertel der Produktionskosten deckte Markus Stadelmann privat ab, den Rest per Crowdfunding. Als Mitglied des erfolgreichen Männerchors Heimweh war Markus Stadelmann bereits an der Aufnahme zahlreicher Alben beteiligt, «Linther» ist aber sein erstes, bei dem er die Fäden in der Hand hielt. «Und es ist fast unglaublich, wie viel Zeit die Produktion eines Albums in Anspruch nimmt. Vor allem das Administrative ist relativ kompliziert », resümiert er.
«Ich wollte etwas in den Händen halten»
Natürlich könnte man Songs auch streamen. «Aber mir war wichtig, etwas in den Händen zu halten. Etwas Wertiges, das die investierte Zeit, Energie und Sorgfalt sichtbar macht», erklärt er. Inhaltlich erzählen die Lieder von Momenten aus dem Alltag, von Gedanken, Begegnungen und Beziehungen – und von der Freude, den Glarner Dialekt musikalisch zu feiern. Besonders stolz ist Stadelmann auf «Ds Bett vu dr Linth», angelehnt an den englischen Folksong «Waters of Tyne». «Mir gefielen der Song und die Geschichte dahinter so gut, dass ich diese aufs Glarnerland adaptiert habe.» Vier Tracks tragen Koordinaten als Namen. «Ich war mit Mikrofon und Laptop an vier Punkten entlang der Linth unterwegs und habe Flussgeräusche aufgenommen », erklärt Stadelmann. So zum Beispiel beim Zusammenfluss von Limmeren- und Walenbach, an der Quelle der Linth oder in Schmerikon, wo der Fluss in den Zürichsee fliesst. «Wenn man die Koordinaten bei Google Maps eingibt, kommt man genau an den Punkt, an dem die Geräusche aufgenommen wurden.»
CD-Taufe steht noch aus
Das Album «Linther» ist nicht im Grosshandel erhältlich, sondern kann «nur» an den Konzerten und via Website erworben werden. «Diejenigen, die es kaufen, erhalten dann noch Widmung und Unterschrift. An den Konzerten kommt man so mit den Leuten ins Gespräch, wodurch sich ein emotionaler Bezug zum Album ergibt. » Apropos Konzert: Die ersten Linther- Konzerte sind passé, die CD-Taufe steht indes noch an. «Das Album hatte Priorität. Und wenn wir eine richtig tolle CD-Taufe auf die Beine stellen wollen, brauchen wir noch etwas Zeit», so Markus Stadelmann.
Bote der Urschweiz / Irene Lustenberger
Autor
Bote der Urschweiz
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