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Josias Clavadetscher erhält den Kulturpreis
Der unermüdliche Schaffer für Kultur, Lokalgeschichte und Fasnacht wurde am Freitagabend ausgezeichnet.
«Josias, es gibt keinen besseren Moment, als dir heute, mitten in deiner so heiss geliebten Fasnacht, den längst überfälligen Kulturpreis der Gemeinde Ingenbohl zu verleihen», sagte die Ingenbohler Gemeindepräsidentin Irène May am Freitagabend an der Bartli-Gala zu Josias Clavadetscher. Kurz zuvor waren Sequenzen aus dem von Clavadetscher geschriebenen Bartlispiel auf der Bühne dargeboten worden. Als Clavadetscher realisierte, dass er gemeint war, warf er die Hände vors Gesicht. Er hatte absolut nicht damit gerechnet. Es war eine totale Überraschung: Die Gemeindepräsidentin platzte mit dem Brunner Kulturminister Norbert Mettler und einer Delegation der Kulturkommission unangemeldet in den Saal. Das Besondere: Die Brunner Delegation wurde begleitet von der original Basler Fasnachtsclique und Pfyffergruppe «d’Rümpf». Es gab kurz Verwirrung, bevor die Larven ausgezogen wurden und Irène May den Lead übernahm.
Es herrschte Einstimmigkeit
Die Gemeindepräsidentin fragte in den mit 230 Personen voll besetzten Saal, ob man denn wisse, wer geehrt werden solle. Einstimmig fiel der Name Josias Clavadetscher, und es gab Standing Ovations und lang anhaltenden Applaus. Josias Clavadetscher war Gemeinderat (1972 bis 1980) und Mitglied der Kulturkommission (2016 bis 2022). Es war der perfekte Zeitpunkt, um den Brunner Oberfasnächtler auszuzeichnen, denn Fasnacht ohne Josias Clavadetscher ist undenkbar. Gerade ist seine neueste Publikation über die Brunner Lokalgeschichte, «Der Brunner Bartli», erschienen. Kein weisses Blatt sei vor ihm sicher, steht in der Pressemitteilung zum Kulturpreis. Irène May erwähnte aber auch, dass man das Schaffen von Clavadetscher nicht nur auf die Fasnacht reduzieren könne. Sie bezeichnete Josias Clavadetscher als kulturellen Hansdampf und – besonders berührend – als kulturelles Herz der Gemeinde. «Du bist als Lokalhistoriker ein Bindeglied zwischen der Vergangenheit und der Zukunft und ein wahres Original.» Kulturminister Norbert Mettler überreichte dem Kulturpreisträger die Ehrenurkunde, hergestellt vom Künstler und Grafiker Urs Holzgang aus Morschach. Das Preisgeld von 5000 Franken wurde dem Fasnachtsnarren nicht in Geldform, sondern in Form von Konfetti überreicht. Bei einem Durchschnittspreis von sechs Franken pro Kilogramm wären es 833 Kilogramm Konfetti. Die Delegation hatte als Anzahlung schon mal ein paar Kilos dabei. Josias Clavadetscher freute sich riesig und sagte, man habe ihn auf dem linken Fuss erwischt. Die Überraschung werfe nun an der Gala das Programm durcheinander. Es freue ihn vor allem, dass er Konfetti erhalten habe, denn diese würden am Schluss zum Entsorgen wieder bei der Gemeinde landen.
Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind
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