Kunst & Design

Maturaarbeit als Street Art: Schülerin gestaltet Graffiti am Lachner Bootshafen

Am Lachner Bootshafen zieht seit kurzem ein strahlend blauer Vogel die Blicke auf sich. Für ihre Maturaarbeit hat Lynn S. aus der Talentklasse der KSA Pfäffikon ein Schablonengraffiti realisiert.

Wer in Lachen am Bootshafen entlangläuft, wird ein neues Graffiti erblicken. Ein Kunstwerk von Lynn S., einer Schülerin aus der Talentklasse der KSA Pfäffikon, die nicht mit ihrem vollen Namen im Fokus stehen möchte. Für ihre Maturaarbeit hat sich die künstlerisch begabte Maturandin für ein Street-Art-Projekt entschieden. Um genau zu sein, für ein Schablonengraffiti, denn Lynn findet schon sehr lange grosses Interesse an der Graffiti-Kunst. Bereits in der Sekundarschule wagte sie sich an ein erstes Schablonengraffiti. Jetzt wollte sie die Technik für ihre Maturaarbeit nochmals aufgreifen und sehen, was sich daraus entwickeln lässt. Verwendet werden bei dieser Technik, wie es der Name verrät, Schablonen. Das Entwerfen dieser Schablonen war für Lynn sehr anspruchsvoll und die Planung kompliziert. Sie haben sehr viel Zeit in Anspruch genommen, doch beim Sprayen erleichterten sie ihr die Arbeit erheblich, denn freihändig zu sprayen, wäre Lynn deutlich schwerer gefallen.

 

Offen für Interpretation

Das Werk von Lynn zeigt eine Person, welche aus einem schwarzen Rechteck heraustritt und von oben links, mit verschränkten Armen auf dem Rechteckrahmen, auf einen blauen Vogel herunterblickt. Für die Figur hat Lynn gezielt gedämpfte Farben eingesetzt, um einen starken Kontrast zum strahlend blauen Vogel zu schaffen. Mit dem Ziel, das Federtier in ihrem Werk herausstechen zu lassen. Gleichzeitig übertragen sich die Blautöne auch auf die Person mit dem Basecap, sodass es wirkt, als würde der Vogel den Menschen anstrahlen. Die Kunstform, welche die Lachnerin gewählt hat, ist heute in vielen Städten weit verbreitet und wird genutzt, um politisch oder gesellschaftlich kritische Botschaften zu transportieren. Lynn hat für ihr Graffiti eine eigene Geschichte entworfen, sie lässt ihrem Werk jedoch bewusst Raum für Interpretation. Sie will, dass jeder, der daran vorbeiläuft und ihr Bild betrachtet, sich eine eigene Geschichte dazu ausdenken kann.

 

Von Street-Art-Bewegung geprägt

Inspiriert haben Lynn vier zeitgenössische Street-Art-Künstler: Banksy, C215, Vhils und Shepard Fairey. Diese prägten die Street-Art-Bewegung mit ihrer Graffiti-Kunst auf unterschiedliche Weise. In ihrer Maturarbeit analysiert Lynn die Hintergründe und die künstlerische Entwicklung dieser vier Persönlichkeiten. Anhand gewählter Beispiele zeigt sie zudem, wie vielfältig Street Art sein kann. 

 

Von der Idee zur Wand

Insgesamt hat die Kunstschülerin zehn Stunden am Lachner Bootshafen gestanden, und mit zehn Farben gearbeitet. Für Lynn war es sehr ungewohnt, während zwei Tagen an einem öffentlichen Ort ihrem Hobby nachzugehen, doch die interessierten Blicke und positiven Rückmeldung vorbeigehender Passanten haben ihr grosse Freude bereitet. Für den ersten Versuch nach Jahren ist Lynn mit ihrem Endergebnis sehr zufrieden. Etwas Selbstkritik bleibt dennoch: Sie ist überzeugt, dass noch mehr möglich gewesen wäre – doch das komme mit der Erfahrung. Sehr viel Spass hat ihr das Arbeiten mit Sprühdosen auf jeden Fall bereitet, und dieser Teil fiel der kreativen Schülerin mit Abstand am leichtesten im ganzen Prozess. Es war schön für sie, nach so langer Planung, ihre Vision endlich auf der Wand verwirklicht zu sehen.

 

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Ambra Moro

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

03.09.2025

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