Musik
Mit Können und aller Herzenskraft zu Spitzenleistung und Genuss
Das Sinfonieorchester Kanton Schwyz SOKS lud mit der Frage «Unvollendet?» und der Antwort «Doppelt perfekt!» zu Jubiläumskonzerten in Schindellegi und Küssnacht und wurde dem eigenen Motto mehr als gerecht.
Im SOKS-Jubiläumsjahr schliesst sich in diesen Tagen ein Kreis, der vor 20 Jahren mit dem ersten Pilotkonzert des ehemaligen Sinfonieorchesters Ausserschwyz begann. Drei Werke, mit deren Titeln sich auch die Geschichte des Orchesters umschreiben lässt, werden von Urs Bamert dirigiert und von mehr als 50 Musikerinnen und Musikern fast schon zelebriert.
Zwei brillante Pianistinnen
Die Eröffnung mit «Das Rad des Lebens» ist eine Widmung an den Schweizer Künstler und Komponisten Caspar Diethelm – Urs Bamert hat bei ihm in Luzern Musikgeschichte studiert. In drei Sätzen entführte das SOKS die Konzertbesucher in verschiedene Stimmungslagen und immer wieder in meditative Sphären. Geschrieben für zwei Klaviere, Horn und Streicher brillierten die beiden Pianistinnen Eleonora Em und Patricia Ulrich ein erstes Mal. In der gleichen Besetzung folgte danach das Konzert in d-Moll für zwei Flügel und Orchester des Franzosen Francis Poulenc. Vom ersten Ton an lebte das Publikum fasziniert mit. Tosender Applaus gab der Begeisterung Ausdruck. Die beiden Pianistinnen überraschten zum Dank für die Anerkennung mit einer Zugabe. Nicht mehr auf den beiden Flügeln, sondern vierhändig am gleichen Instrument. Sie brillierten mit einem Ausschnitt aus der Sinfonietta op. 49 des Russischen Komponisten Nikolai Kapustin. Virtuos und teilweise modern und mit Jazz-Elementen versetzt ging der erste Konzertteil zu Ende.
«Schon lange vollendet»
Mit Schuberts «Unvollendete» bildete das Sinfonieorchester Kanton Schwyz die zweite Konzerthälfte. Dass Schubert die Sinfonie in h-Moll ursprünglich mit zwei Sätzen beendet hatte, war aussergewöhnlich. «Das Werk ist schon längst vollendet. Meine Version ist, dass in den beiden ersten Sätzen bereits alles gesagt ist», erklärte Urs Bamert im Anschluss an das Konzert. Und selbstverständlich wurde die «Unvollendete » vollendet gespielt. Denn der dritte Satz war schon von Schubert skizziert. «Mehrere Komponisten haben sich mit dem dritten Satz beschäftigt. Wir wählten das «Scherzo» des englischen Schubert-Spezialisten Brian Newbould», erklärte Urs Bamert. Sein Fazit nach dem Jubiläumskonzert: «Alle haben aus tiefstem Herzen musiziert». Er schätzt sich glücklich, nach zwei Jahrzehnten mit einem Orchester auftreten zu dürfen, das stetig gewachsen ist. Zahlreiche Musikerinnen und Musiker sind von Anfang an dabeigeblieben. Das Orchester darf auf viele Berufsmusiker und exzellente Stimmführer sowie Donat Nussbaumer als Konzertmeister zählen. «Unvollendet doppelt perfekt» wurden die SOKS-Septemberkonzerte angekündigt. Vollends perfekt, darf das Konzert im Maihofsaal in Schindellegi bezeichnet werden.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Frieda Suter
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