Limitierte Auflage: OK-Präsident John Hüssy präsentiert eines von 99 Exemplaren der Serigrafie des Künstlers Rudolf Mirer.
Limitierte Auflage: OK-Präsident John Hüssy präsentiert eines von 99 Exemplaren der Serigrafie des Künstlers Rudolf Mirer.
Druckfrisch vorgestellt: Christian Raschle, Stadtarchivar von Zug und Autor, stellte das Buch «Hundert Jahre Morgartenschiessen» vor. Bilder Bruno Facchin
Druckfrisch vorgestellt: Christian Raschle, Stadtarchivar von Zug und Autor, stellte das Buch «Hundert Jahre Morgartenschiessen» vor. Bilder Bruno Facchin

Brauchtum / Feste

Die Morgartenschützen feiern

Am 1. September feiert der Morgartenschützenverband den hundertsten Geburtstag. Es wird ein Fest mit historischer Prägung und rund 250 Gästen. Gestern wurde vor Ort das Geschichtsbuch zum Jubiläum sowie eine auf Büttenpapier gedruckte Serigrafie von Rudolf Mirer vorgestellt.

In zwei Jahren sind es 750 Jahre seit der Schlacht am Morgarten. Bereits am 1. September dieses Jahres jedoch feiert der Morgartenschützenbund den hundertsten Geburtstag, und dabei sollen Geschichte und Geschichten rund um Morgarten beleuchtet, aber auch ein Blick in den Rückspiegel des grössten historischen Schiessanlasses der Schweiz gemacht werden.

«Zangengeburt» in drei Phasen

Das allererste Morgartenschiessen fand im Jahr 1895 mit rund 1000 Schützen in Oberägeri statt. Finanziell kam man damals nicht über die Runden, obschon man eigentlich Geld für ein Morgartendenkmal sammeln wollte. Zwei Jahre später wurde nochmals ein Versuch, mit gleichzeitiger Gründung eines Morgartenschützenverbandes, unternommen. Aber auch dieser zweite Anlauf blieb ohne Erfolg. Erst im dritten Anlauf begann dann am 15. November die Schützentradition im damals verschneiten Ägerital.All dies und unzählige Reminiszenzen rund um die Schlacht und um das Schützenfest hat Christian Raschle zusammengetragen und in einem 120-seitigen Buch verfasst. Dass auch die Politik zwischen den Kantonen Zug und Schwyz eher «frostigen» Charakter hatte, kommt ebenfalls zum Ausdruck, wie auch die Streitfrage unter Historikern über den «wahren Ort» des Schlachtgeländes. Raschle sprach von einer «Politschlacht mit momentanem Waffenstillstand zwischen den Kantonen».

Ein «diplomatisches» Kunstwerk

Dem Maler Rudolf Mirer ist es gelungen, eine themenbezogene Serigrafie (Siebdruck) über Morgarten – ohne sich auf den Schlachtort einzulassen – zu schaffen. So zeigt er nicht etwa die Schlachtszene, sondern das bevorstehende Aufeinandertreffen der Eidgenossen mit Herzog Leopolds Truppen. Bei den Eidgenossen stehen Stauffacher und Melchtal mit ihren kampfbereiten Männern einer Übermacht gegenüber. Vier Wappen sind dominant zwischen den beiden Parteien, und da sticht dem geschichtskundigen Betrachter das Zugerwappen als Fremdkörper insAuge, denn Zug kämpfte damals noch auf der Habsburgerseite. In Würdigung um das Zuger Engagement rund um die Schlacht und die Schützentradition wird dem blau-weissen Banner ein Platz im Bild zugeteilt.

Historische Waffen

Wenn am 1. September dieses Jahres die Feierlichkeiten im Morgarten über die Bühne gehen, dann bekommt das Schiesswesen eine dominante Rolle. Ungefähr vierzig Schützen werden mit allen Ordonanzwaffen der letzten hundert Jahre und mit zeitgemässemTenü in der Schützenlinie das «Morgartenprogramm» absolvieren. Ein Höhepunkt dabei soll auch eine Gruppe mit Vorderlader- Gewehren sein.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

24.08.2012

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