Literatur
Autorin las an ihrem Glücksort
«Ohne Morschach wäre ich wohl nie in die Bestsellerliste gekommen», meinte Blanca Imboden, die zurzeit mit «Wandern ist doof» Erfolg hat, an einer Lesung im Swiss Holiday Park.
Ihre Mentaltrainerin aus Morschach habe sie «umprogrammiert», erklärte die Autorin, die in früheren Kolumnen und Büchern ihre Gewichtsprobleme thematisiert hat. Plötzlich fand sie Wandern nicht mehr «doof». So wurde Morschach auch zum Schauplatz des Unterhaltungsromans, in dem es um eine Wander- und Fastenreise für Singles geht. Auf den ersten Seiten wird der Ferienort als «Kuhdorf» verspottet. Conny aus Frankfurt, welche die Reise bei einem Kreuzworträtsel gewonnen hat, ahnt da noch nicht, dass sie in Morschach ihr Glück finden wird. Den Urlaub verbringt sie im Swiss Holiday Park, das im Buch als «Edelweiss Resort» bezeichnet wird. Auch die Arvenstube, wo die Lesung am Freitagabend stattfand, findet Erwähnung. Die Personen sind dagegen allesamt erfunden.
Etwas eigenartiges Cover
Es war eine spezielle Lesung vor kleinem Publikum, darunter Bekannte aus Deutschland. Weniger der Inhalt als anekdotische Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Buch kamen vor. Schliesslich gab Blanca Imboden zwei Lieder zum Besten, die sie übers Wandern und den Stoos geschrieben und mit ihrem Partner Hans Gotthardt aufgenommen hat. «Das Cover war vor Erscheinen des Buches umstritten», sagte Imboden. Für sie sei es nichts Sonderbares, ihre Zehennägel zu fotografieren. Dennoch sei sie erstaunt, dass ein Buch mit nackten Füssen auf dem Cover erfolgreich ist. Als Bestseller-Autorin erlebt sie noch mehr Ungewohntes: «Es war grenzwertig, wie sich die Medien plötzlich interessierten, sogar für ganz persönliche Macken.» Auch Neid sei aufgekommen, wofür sie einiges Verständnis hat: «Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Schriftsteller an jedem Satz leiden, selbst wenn sie dann keinen Verlag finden.»
Zwei neue Bücher folgen
Der Verlag, mit dem die Ibächlerin nun zusammenarbeitet, plant eine Taschenbuchausgabe für den deutschen Markt. Ende Jahr erscheint eine Weihnachtsgeschichte, deren Handlungsort wiederum der Stoos ist. Danach möchte sie einen bereits begonnenen Roman zum Thema Arbeitslosigkeit beenden, just zum Zeitpunkt, da sie ihre bisherige Stelle bei der «Neuen Schwyzer Zeitung» verlieren wird. Doch Imboden sieht sich selbst als Glückskind, nachdem sie ihre Wünsche, einmal Buchautorin und Sängerin zu werden, erfüllen konnte. Ein anderer Wunsch, nämlich eine 1.-August-Rede halten zu dürfen, ging noch nicht in Erfüllung. Indem Imboden, zwar einigeTage verspätet, ihre neuste Zeitungskolumne «Wie ich in Afrika zur Schweizerin wurde» vortrug, konnte sie dies aber kompensieren.
Bote der Urschweiz
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