Brauchtum / Feste
120 Heilige sollen es richten
Während der Alpzeit ist noch auf vielen Alpen der Betruf zu hören. Erwin Betschart, Alp Eu, ruft den Alpsegen hoch über dem Vierwaldstättersee. Bei günstigen Windverhältnissen ist er im Talkessel gut hörbar.
Der Alpsegen hat auf vielen Schweizer Alpen eine lange Tradition. Der Betruf, welcher während der Sommerzeit zu hören ist, hat einen tiefen religiösen Hintergrund.Der Älpler ruft den Alpsegen zum Schutz und Segen Gottes für sich, das liebe Vieh und die Alpen. Wie dem Buch «Der Betruf» zu entnehmen ist, soll eine grosse Zahl von Heiligen während der Nacht über den Alpen Wache halten. 120 Heilige sind es im weiten Alpengebiet, ist nachzulesen.
134 verschiedene Alpsegen
Auch die Zahl der Betrufe oder Alpsegen ist an den Sommerabenden je nach Gegend ganz verschieden. Insgesamt gibt es 134, und selbst im Kanton Schwyz wird nicht überall der «Schwyzer Alpsegen» gerufen. Man kennt gleich mehrere, so beispielsweise den Muotathaler, den Wäggitaler, den Stöösler oder jenen von Seebodenalp. Inhaltlich wollen aber alle das Gleiche: den Segen Gottes herbeiflehen.
Am meisten gefordert ist übrigens der Wendelin. Er wird in den 134 Betrufen 92-mal erwähnt. Die Oberallmeindkorporation Schwyz (OAK) bezahlt den Älplern, welche den Alpsegen rufen, gar eine symbolhafte Anerkennung aus. Davon wird aber kaum Gebrauch gemacht. Damit ist auch klar, dass der Alpruf keinen finanziellen, sondern einen rein religiösen Hintergrund hat.
Bote der Urschweiz
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