Zwei amüsante Zankteufel: Armin Ablondi als Knecht Guschti und Luzia Betschart als Dorforiginal Mathildä bringen mit ihren Streitereien das Publikum immer wieder zum Lachen. Bild Christoph Jud
Zwei amüsante Zankteufel: Armin Ablondi als Knecht Guschti und Luzia Betschart als Dorforiginal Mathildä bringen mit ihren Streitereien das Publikum immer wieder zum Lachen. Bild Christoph Jud

Bühne

Theater Muotathal: Heiterkeit mit urchigem Dialekt

Das Theater Muotathal ist am vergangenen Samstag zur grossen Freude des begeisterten Publikums in die neue Theatersaison gestartet.

Aufgeführt wird heuer in Muotathal das Volksstück «Uf dr Fluäalp» des Luzerner Theaterautors Josef Brun. Das im Luzerner Dialekt geschriebene Stück wurde von Regisseur Patrick Suter in den für das Muotathaler Theater natürlich unverzichtbaren, urtypischen Muotathaler Dialekt umgeschrieben. Und genau dieser urchige Dialekt verhilft dem Stück zu einer speziellen Heiterkeit. Dass dabei wohl viele auswärtige Theaterbesucher nicht jeden Ausdruck verstehen, gehört einfach dazu bei den Aufführungen am Theater Muotathal. Und genauso selbstverständlich werden bei Muotathaler Aufführungen die vielen träfen Witze erwartet. Wenn sie dann auch noch aus dem Mund von Publikumsliebling Armin Ablondi zu hören sind, sind Lacher garantiert.

Auf den Leib geschrieben

Dieses Jahr wurde ihm die Rolle des trotteligen und arbeitsscheuen Knechts Guschti wie auf den Leib geschrieben. Die ewigen Zankereien, die er sich hauptsächlich mit Mathildä (Luzia Betschart) liefert (siehe Bild), führen zu den meisten Lachern am Abend. Luzia Betschart vermag dabei genauso grandios zu überzeugen als geschwätzige, aufdringliche Klatschtante. Es wäre aber ungerecht, nur die beiden Genannten für ihre Leistung zu loben. Alle anderen Stammspieler zeigten auch so wie die drei Neuen Karin Gwerder, Sandra Büeler (ebenso als brillante Jodlerin) und Vreny Betschart gleichsam starke Leistungen.

Liebe, Hiebe und Zärtlichkeiten

Der Vierakter spielt auf dem Seehof und auf der Fluäalp vor zwei detailreichen, sehr gut zur Handlung passenden Kulissen statt. Die Handlung ist einfach. Es wird gestritten, geliebt, sogar Handgreiflichkeiten und Hiebe mit dem Besen sind angesagt. Als Auflockerung singen dreimal während und am Schluss der Aufführung die meisten Darsteller Lieder oder inszenieren Jodler und Juuzer. Dass unter den Sängerinnen und Sängern auch bühnenerprobte Konzertjodlerinnen sind, gibt diesen Einlagen einen besonderen Glanz. Regisseur Patrick Suter zeigte sich nach derVorstellung sehr erfreut über Leistung seiner Mannschaft. Die anfänglich etwas merkbare Nervosität der Spieler habe sich schnell gelegt. Dies sei dem Publikum zu verdanken, dem die Freude an der Aufführung anzumerken war. Unter den rund 300 Personen im Publikum sitzen bei der Premiere traditionell etwa 50 Ehrenmitglieder der Theatervereinigung Muotathal. Diese üben jeweils einen kritischen Blick auf alle Details, je nachdem in welchem Bereich sie selber früher aktiv im Theater tätig waren. An der Premiere waren auch sonst viele Muotathaler auszumachen. Dieses speziell kritische heimische Publikum mit dem erfahrenen Kennerblick war am Samstag mit der Leistung seinerTheaterleute sicher sehr zufrieden. Die vielen Lacher und auch einiger Szenenapplaus bezeugten dies.

Weitere Infos

www.theater-muotathal.ch

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

25.10.2010

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