Präsentiert mit «Duruf» seine neue CD: René Trinkler hat zwölf eindringliche Songs geschrieben, die er mit tollen Musikern eingespielt hat. Bild Roger Bürgler
Präsentiert mit «Duruf» seine neue CD: René Trinkler hat zwölf eindringliche Songs geschrieben, die er mit tollen Musikern eingespielt hat. Bild Roger Bürgler

Musik

«Dr Unkl Röne» ist wieder da – mit neuer CD

René Trinkler hat einst den Hit «Muotathaler Wätterfrosch» geschrieben und mit seiner Band «Duruf» etliche Konzerte gespielt. Dann herrschte aber Funkstille. Jetzt ist «dr Unkl Röne» wieder da und überrascht mit neuem Sound und starken Geschichten.

«Duruf» geht es beim 37-jährigen René Trinkler aus Ried-Muotathal öfters. Der Sänger und Gitarrist widmet sich aktuell nämlich fast mehr den verschiedenen Arten des Kletterns als der Musik. «Duruf» steht aber trotzdem nicht für das Erklimmen eines Berges, sondern für «dr Unkl Röne und Fründe».

Grossen Wert auf Texte gelegt

Die Freunde hat René Trinkler natürlich noch immer, doch aus «Duruf» ist eher ein Musikprojekt geworden als eine Band im klassischen Sinne. «Das hat sich eben so ergeben. Jeder hat seine eigenen Ziele und Perspektiven», sagt René Trinkler. Doch Sängerin Lydia Bürgler und Schlagzeuger Heinz Imhof gehören noch immer zum Kern von «Duruf». Doch mit Ausnahme von René Trinkler und Lydia Bürgler sind auf der neuen CD «Dr letschti Adler» alles andere Musiker zu hören. «Ich hatte eben mein Material zusammen und wollte dieses im Cornhouse-Studio von Marcel Elmer in Brunnen aufnehmen. Aber mir fehlte effektiv die Band.» Kein Problem, wenn es derart versierte Musiker wie Marco Costa (Klavier, Schwyzerörgeli, Mundharmonika, Backgroundgesang), Mario Märchy (Schlagzeug und Perkussion) und Denis Deschenaux (Gitarre) gibt. Die drei sind Mitglieder der hochgelobten MC’D und auch in etlichen weiteren Projekten engagiert. Zusammen mit dem Bassisten Paul Betschart und eben Judith Bürgler war das Line-up zusammen, und der Sound und die Raffinessen im Spiel sowie die Arrangements sind zur ersten «Duruf»-CD ein Quantensprung.

Von Folk bis Jodelgesang

Trotz aller Musikalität: Die Seele der «Duruf»-Musik steckt in René Trinkler. Er hat alle zwölf Titel komponiert und die Texte dazu geschrieben. Und gerade die Texte haben es in sich. Grundsätzlich leicht verständlich, beim genauen Hinhören aber mit ziemlichem Tiefgang. Ein Liebeslied («Bi diär») und eines, das doch keines ist («Du»), wechseln sich ab mit sozialen und gesellschaftlichen Themen wie über die virtuelle Vereinsamung des «Cyber-Röbi» oder den LSD-Junkies «Günger’s Joe». Heftige Kost ist dann «Ds Gheimnis», bei welchem es um Kindesmissbrauch geht. Den versöhnlichen Abschluss der CD macht dann der Bonustrack «Bärglerbuäb». Das wunderbare Jodellied ist eine Liebeserklärung ans «Thal» und hat wie bereits «Günger’s Joe» einen Schuss «Schacher Sepp» in sich. Eingespielt hat René Trinkler «Bärglerbuäb » übrigens mit dem Jodlerklub Heimelig aus Schwyz und mit der grossen Mithilfe von Dirigentin Rita Marty. Das Stück ist bereits wieder ein Radiohit. Das kann er offensichtlich, der «Unkl Röne». Auftritte noch offen Viel Herzblut, Kreativität und letztendlich auch Geld hat René Trinkler in sein neustes Werk investiert. Die CD verkauft sich gut, doch die Investitionen werden schwer zu decken sein. Daher die Frage, ob «Duruf» die neuen Stücke auch live präsentieren wird. «Im Moment eher nicht», sagt René Trinkler. «Ich hätte kaum die Zeit dazu und müsste vor allem mit den Musikern alles einüben.» So wird der vielseitige Musiker eher in seinem Cover-Trio «Schlatt-Lee» oder mit der brachialen Grindcore- Band «EmbalmingTheater» live zu erleben sein. Die zwölf Songs auf «Dr letschti Adler» kann man aber wunderbar zu einem Glas Wein zu Hause geniessen. Und vielleicht etwas in «Unkl Rönes» Geschichten abtauchen.

Die CD ist über www.duruf.ch oder bei der Conditorei Schelbert und bei A. Schelbert und Söhne in Muotathal erhältlich.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

29.05.2013

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