Brauchtum / Feste
Ist das «Chlefele» noch in Mode?
Am Samstag fand in Muotathal der Chlefelitag statt, und am Wettbewerb nahmen lediglich 30 Kinder teil. Eine eher schwache Beteiligung, war von den Verantwortlichen des Fördervereins Musikschule zu erfahren.
«Wir können in der Tat nicht erklären, warum heuer lediglich 30 Kinder am Chlefelitag teilnehmen », erklärte Maria Heinzer, eine der Organisatorinnen des Fördervereins Musikschule, auf Anfrage.
Lektionen in Vorweihnachtszeit
Vielleicht sei die geringe Beteiligung darauf zurückzuführen, dass die ersten Lektionen bereits in der Vorweihnachtszeit in den Schulen angeboten wurden. Da seien die Gedanken der Kinder eben noch anderswo als beim Chlefelen gewesen. Gefühlsmässig glaube sie zwar, dass man die Chlefeli generell nicht mehr so stark auf den Strassen zu hören bekomme.
Fast Jubiläum verpasst
Es war schon fast ein Zufall, dass man in Muotathal realisiert hat, dass heuer der Chlefelitag zum 25. Mal ausgetragen wurde. Von einem Jubiläumsanlass konnte am Samstag also nicht die Rede sein, doch die Kinder, welche am Wettbewerb teilgenommen haben, hatten so oder so ein Fest, denn alle konnten mit einem schönen Preis nach Hause gehen. Es gab eine Wertung für Einzelvorträge und eine für Gruppen. Eine vierköpfige Jury war für diese Bewertung zuständig. Auf der Skala von 1 bis 10 wurde kein Maximum erzielt, doch im Allgemeinen waren die Darbietungen gut bis sehr gut. Wie streng diese Jury war, wurde am Schluss der Veranstaltung offenkundig, als «Chlefeli-Instruktor» Philipp Imhof sein virtuoses Können demonstrierte. Auch er bekam «nur» viermal die Note neun.
Chlefelischrift made in Muotathal
In Muotathal werden insgesamt zwölf Chlefeli-Teile gespielt. Drei davon werden von den Kleinsten, sechs von den Mittleren und mindestens acht von den Ältesten im Feld erwartet. Damit die Kinder besser üben konnten, wurden diese Teile so quasi als Noten aufgeschrieben, doch statt der schwierigen, gängigen Taktschrift hat man im Thal eine eigene, für die Kinder leicht verständliche Schrift entwickelt. Mit Wellenlinien werden die sogenannten «Rigel» und mit Kreisen die «Schläge» dargestellt. Wie Philipp Imhof erklärte, haben die Kids diese Darstellung sehr schnell im Griff und können schnell mit dem Üben beginnen.
Bote der Urschweiz
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