Unter der Leitung von Christian Schönbächler begrüssten die 18 Musikanten die Anwesenden mit einem herzhaft und trotzdem gepflegt gespielten Ständchen. Im Kreise der verdienten, bewährten Kräfte spielen erfreulicherweise auch junge Nachwuchsspieler tatkräftig mit.  Bild René Steiner
Unter der Leitung von Christian Schönbächler begrüssten die 18 Musikanten die Anwesenden mit einem herzhaft und trotzdem gepflegt gespielten Ständchen. Im Kreise der verdienten, bewährten Kräfte spielen erfreulicherweise auch junge Nachwuchsspieler tatkräftig mit. Bild René Steiner

Musik

Der Kantonale Musikverband bereit für die Zukunft

Der Schwyzer Kantonale Musikverband hielt am Freitagabend seine 120. ordentliche Delegiertenversammlung in Oberiberg ab. Die örtliche Musikgesellschaft sorgte für die musikalische Begrüssung. Die Delegierten stimmten praktisch diskussionslos allen Geschäften zu.

Die Schwyzer Musikanten scheinen eine Vorliebe für Anlässe in der Region Mitte zu haben, nach Studen und Einsiedeln fand die DV zum dritten Mal nacheinander in der Region statt, diesmal in der höchstgelegenen Gemeinde des Kantons Schwyz. Aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens erklärte sich die Musikgesellschaft Oberiberg bereit, den Anlass zu organisieren und die rund 70 Delegierten, Offiziellen und Gäste mit Ybriger Gastfreundschaft zu verwöhnen. Den Auftakt machte am Freitagabend ein mundendes Nachtessen. Noch vor der Versammlung begrüssten die 18 Musikanten unter der Leitung von Christian Schönbächler die Anwesenden mit einem herzhaft und trotzdem gepflegt gespielten Ständchen. Sie sorgten auch mit einem Choral für die würdige Ehrung der verstorbenen Musikkameraden.

 

Diskussionslos und einstimmig

Wiederum durften die Vereine im Vorfeld der Tagung alles Wichtige einer umfangreichen Broschüre entnehmen. Dank die-ser guten Vorbereitung konnte Präsident Richard Mörgeli zügig durch die Versammlung führen. Die üblichen Traktanden, wie die Genehmigung des Protokolls sowie der Jahresberichte, fanden diskussionslos die Zustimmung. Und alle Arbeiten wurden mit Applaus verdankt. Selbst das Defizit der Jahresrechnung von knapp 7000 Franken und das Minus von 8000 Franken beim Budget akzeptierten die Delegierten. Noch kann der Jahresbeitrag bei 20 Franken belassen werden.

 

Wahlgeschäft kurz und bündig

Präsident Richard Mörgeli, Kassier Franz Müller und das Musikkommissionsmitglied Marco Müller stellten sich für zwei weitere Amtsjahre zur Verfügung. Sie wurden im Schnellzugstempo und mit Applaus wiedergewählt. Letztes Jahr noch schien das Wort «vakant» ausgedient zu haben, an dieser Tagung tauchte es unvermittelt wieder auf. Es werden ein Webmaster und ein Administrator gesucht. Wahrscheinlich darf es auch eine Frau sein …

 

Zwei Musikfeste und ein Trend

OK-Präsident Marcel Birchler streifte die Entstehung dieser Festidee und zeigte die unbestreitbaren Vorteile des Festortes Einsiedeln auf: alles erreichbar in Gehdistanz! Weiter bezeichnete er das gemeinsame Feiern als das Kürprogramm der Festteilnahme. Bis jetzt haben sich 15 Chöre und nur sechs Musikvereine für dieses «Fest der Musik» angemeldet, das vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 Gesang und Musik und eben das gemeinsame Feiern vereint. Gleiches tat auch Markus Maurer, der OK-Präsident des Innerschweizer Musikfests, das dieses Jahr vom 21.-23. Juni in Baar durchgeführt wird. Auf die Besucher warten insgesamt 66 Musikauftritte. Es nehmen 42 Teilnehmerformationen teil, insgesamt sind es 48 Vereine. Maurer erklärt diese Rechnung am Beispiel der beiden Musikvereine Ibach und Gurtnellen, die sich zum gemeinsamen Auftritt vereinigt haben: zwei Vereine – ein Auftritt. Damit «tüpft» der Zuger Gast ein Thema das zurzeit im Raum Mitte unseres Kantons heiss diskutiert wird und bei einigen für hitzige Köpfe sorgt.

 

Zusammenarbeit und Nachwuchsarbeit

Das Problem der (zu) kleinen Mitgliederzahlen, Nachwuchssorgen und Modelle der Zusammenarbeit fanden ihren Platz auch in anderen Voten. So meinte etwa Mathias Bachmann, Blasmusikinstrumente seien an den Musikschulen zurzeit «nicht mehr so in». Und Hans Seeberger, Vizepräsident des SBV, stellte fest: «Wenn ihr an der Basis nichts macht, nützt alles nichts.» Der Vorstand orientierte über den Austritt der Jugendmusik Brunnen aus dem Verband – mangels Mitglieder. So zählt der SKMV noch 36 Erwachsenenund zwei Jugendmusikvereine. Die Gesamtzahl der Musikantinnen und Musikanten nahm um 36 Mitglieder ab, im Durchschnitt hat jeder Verein 35 Mitglieder. Das wusste Präsident Mörgeli zu berichten.

 

Es gibt auch Hoffnung

Doch kommen wir zu erfreulicheren Aussagen. Auf Anfrage wird mitgeteilt, dass am «Wochenende der Blasmusik» Ende Juni 25 Vereine mitmachen. Die Delegierten sprachen einen (kleinen) Unterstützungsbeitrag an den regionalen Nachwuchswettbewerb IMRO. Dieser wird am 26. Oktober 2024 durchgeführt. Mathias Bachmann orientierte über das kommende Lager des kantonalen Jugendblasorchesters, das im August stattfindet. Bis jetzt haben sich beinahe 50 Jugendliche angemeldet. Erich Meier orientierte über den erfolgreichen Abschluss und die guten Rückmeldungen zur zweiten Ausgabe des Erwachsenenblasorchesters. Es soll im Jahre 2028 die nächste Auflage erleben. Dieses Projekt zeigt bestens auf, wie gemeinsames Musizieren geschätzt wird und Anklang findet. So haben letztes Jahr über 100 Teilnehmende aus rund zwei Dritteln der Verbandsvereine mitgemacht und andere Musikanten aus dem ganzen Kanton kennengelernt. Viele der Teilnehmenden hätten sich aber auch schon von der einen oder anderen Lagerwoche des SKJBO gekannt. Es geht also nichts über spannende Projekte mit angesagtem «Kürprogramm»!

 

Einsiedler Anzeiger / René Steiner

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

26.03.2024

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www.schwyzkultur.ch/M4k45U