Die neu gestaltete Fahne ist eine Überraschung (von links): Fähnrich Edy Holdener, Götti Michael Reichmuth, Gotte Nina Kälin und Präsident Markus Dobler. Foto: Erin Schuler
Die neu gestaltete Fahne ist eine Überraschung (von links): Fähnrich Edy Holdener, Götti Michael Reichmuth, Gotte Nina Kälin und Präsident Markus Dobler. Foto: Erin Schuler

Musik

Neue Vereinsfahne mit Ausstrahlungskraft

Am Sonntag wurde das 100-jährige Bestehen der Musikgesellschaft Oberiberg (MGO) gefeiert. Für Spannung sorgte die Enthüllung der neuen Vereinsfahne. Hinter einem schwungvollen Notenschlüssel widerspiegelt sie satte Natur, Hausberg und Dorfgeist.

Mit einem Festgottesdienst wurde das Jubiläum in der gut besuchten St.-Johannes-Kirche eingeläutet. Die Anwesenden erhoben sich, als der Prozessionsmarsch «Zur Feierstunde» von Emil Kieliger erklang und die Fahnendelegationen der befreundeten Musikvereine durch den Gang schritten.

 

Eine Fahne verbindet Menschen

Pfarrer Josip Karas hob in seiner Begrüssung die Bedeutung der Fahne hervor. Sie sei ein äusseres Zeichen für innere Überzeugungen einer Gemeinschaft. «Eine Fahne drückt etwas aus, ohne Worte. Sie verbindet Menschen im Glauben und im Handeln », erklärte Pfarrer Koras und ergänzte, wie wichtig es sei, aufeinander zu achten und einander beizustehen. MGO-Präsident Markus Dobler zeigte sich erleichtert, dass der Moment der Enthüllung endlich da war. In einer vierköpfigen Kommission unter seiner Leitung sei die neue Fahne ausgesucht und mit dem Patenpaar in Feinarbeit definiert worden. Inhalt und Botschaft waren von Beginn an klar. Sie wollten die Symbolik der alten Version beibehalten, da sie der Musikgesellschaft ans Herz gewachsen ist.

 

Kameradschaft und Harmonie

Das neue Erscheinungsbild kommt lebhafter daher und beinhaltet auch den markanten Roggenstock. Wehmut machte sich breit, als die alte Fahne aus dem Jahr 1974 auf ihren letzten Weg geschickt und zusammengerollt wurde. «Sie hat uns in freudigen und traurigen Momenten zur Seite gestanden», erklärte Markus Dobler. Trudi Holdener, die Patin von damals, war auch anwesend. Sie wurde zur Ehrenfahnengotte ernannt. Ihre Grossnichte Nina Kälin tritt in ihre Fussstapfen. Genauso wie Michael Reichmuth, der auf seinen Onkel Alfred Reichmuth selig folgt. Auf die Segnung folgten die Fürbitten. Nina Kälin bat darum, dass die Fahne in Glanz präsentiert und in lebendigen Farben erstrahlt. Die Jungmusikanten zeigten Dankbarkeit für Kameradschaft und Harmonie und wünschten sich Musik in den Ohren der Menschheit, Fröhlichkeit und Heiterkeit.

 

Es lebe die MGO!

Vor hundert Jahren gründeten sechzehn Herren die Musikgesellschaft Oberiberg. Heute musiziert wieder – oder immer noch – die gleiche Anzahl, inzwischen auch mit weiblicher Verstärkung. Eine Fürbitte lautete: «Lass uns die Leidenschaft beibehalten! » Diese wurde im Gottesdienst spürbar mit musikalischen Einlagen gelebt. Der Kirchenchor Cantiamo unter der Leitung von Yvonne Brinker umrahmte die Messe mit sakralen Liedern im Dialekt. Zum Abschluss erfreuten der Chor und die Musikgesellschaft (Dirigent Felix Ochsner) die Jubiläumsgäste mit «You raise me up» und «Halleluja».

Hundert Jahre sind wertvoll 

Die Besucher standen Spalier, als die Musikanten Rich-tung Mehrzweckhalle Moos zogen. Für eine Marschmusik-Einlage müsse noch geprobt werden, erklärte Markus Dobler und versprach, dass die MGO daran arbeite. Auf dem sonnigen Areal gab es für die Jubiläumsgäste zum Apéro ein Ständchen. Darunter war auch das Stück «MGO im Schuss» zu hören, komponiert von Edy Holdener junior zum 75-Jahr-Jubiläum. Pfarrer Josip Karas zeigte sich begeistert von den Feierlichkeiten und sagte: «Es ist eine grosse Sache für ein Dorf, wenn hundert Jahre gefeiert werden. Diese Zeitspanne ist wertvoller, als wir uns vorstellen können!»

 

Einsiedler Anzeiger / Anita Chiani

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

28.05.2024

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