Wort- und geistreich brachte Alfred Dorfer Vergangenheit und aktuelle Probleme unter einen Hut. Bild Kurt Kassel
Wort- und geistreich brachte Alfred Dorfer Vergangenheit und aktuelle Probleme unter einen Hut. Bild Kurt Kassel

Bühne

Geistreiche Gesellschafts-Satire und scharfsinniges Polit-Kabarett

Der österreichische Kabarettist Alfred Dorfer war mit seinem Programm «bisjetzt – solo» im Schlossturm in Pfäffikon zu Gast. Das Publikum zeigte sich von seiner Bühnenpräsenz und seinen punktgenauen Pointen begeistert.

Alfred Dorfer, österreichischer Kabarettist, hat bereits 25 Jahre Bühnenerfahrung. Er reisst sein Publikum im ganzen deutschsprachigen Raum mit. Nun hat er es erstmals nach Pfäffikon geschafft. Und da traf er auf ein sehr fachkundiges Publikum, das seine Bühnenpräsenz und seine punktgenau gezielten Pointen dankbar aufnahm.

Aktuelle Themen

Der Träger des Deutschen Kleinkunstpreises zeigte in seinem Programm unter dem vielsagenden Titel «bisjetzt – solo» einen Rückblick auf sein Leben und kam dabei auch auf aktuelle Themen unserer Zeit zu sprechen. Vergessenes, Verdrängtes, Neues und Erinnerliches kombiniert Dorfer in rasendem Tempo und mit viel Selbstironie in seiner fiktiven Biografie. Er denkt nach und ist immer auf Spurensuche. Viel Satire und Humor bringen auch das Publikum immer wieder zum Nachdenken. Im überfüllten Schlossturm herrschte eine familiäre Stimmung. Sein nicht mehr so ganz reiner, sympathischer Wiener Dialekt machte die Aufführung speziell. Einfach gesagt: Der 1961 in Wien geborene Wortkünstler kam an.

Auch gesanglich überzeugen

Alfred Dorfer balancierte wie immer gekonnt zwischen Satire, Theater und schräger Philosophie. Dass er auch vor seiner Heimat nicht Halt macht, zeigt seine Feststellung: «Der Tod kann kein Österreicher sein, sonst würde ab Freitagmittag niemand mehr sterben ». Dass er auch gesanglich etwas drauf hat, merkte man bei seinen Liedeinlagen. Zum Beispiel in Anlehnung zum Sadomaso-Trend: «Heidi kum peitsch mi bum bum».

Zuerst im Duo, jetzt solo

Dorfer wirkte in den verschiedensten österreichischen Filmproduktionen mit und wurde damit über Österreich hinaus bekannt. Er hat bei Herwig Seeböck die Schauspielausbildung genossen. 2005 nahm er sein nach zwei Jahren abgebrochenes Studium in Theaterwissenschaft und Germanistik wieder auf und schloss es 2007 mit dem Doktortitel ab.Nach ersten Erfolgen mit der Kabarettgruppe Schlabarett trat Dorfer 1989 zusammen mit Josef Hader im gemeinsamen Kabarettprogramm «Freizeitmesse» auf. Ab 1993 entstanden die ersten drei Soloprogramme «Alles Gute», «Ohne Netz» und «Badeschluss». Nach einer ausgedehnten Tournee durch Österreich und Deutschland folgte im Jahr 2000 sein viertes Soloprogramm «heim.at», das 2002 mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurde. Der Abend mit Dorfer war geistreiche Gesellschafts-Satire und scharfsinniges Polit-Kabarett.



Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Kurt Kassel)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

16.03.2015

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