Dies & Das
Krimifieber und Theatervirus ausleben
Sie mag das Spiel mit dem Tod, er steht lieber auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Krimiautorin Silvia Götschi und Zeno Schneider, Arzt im Ruhestand und Laienschauspieler, trafen sich gestern zum SRF 1 «Persönlich»-Gespräch mit Moderatorin Silvia Hasler im «Seedamm Plaza» in Pfäffikon.
Silvia Götschi aus Weggis nennt die Dinge beim Namen. Unzimperlich beschreibt sie Tatorte und lässt Verdächtige und Ermittler wie Schachfiguren tanzen. «Nichts für schwache Nerven », brachte es Sonja Hasler, Moderatorin der Live-Sendung «Persönlich», auf den Punkt. Im Gegensatz zu Götschi, die gerne rasant mit dem Sportwagen unterwegs ist,setzt sich der ehemalige Hausarzt Zeno Schneider lieber in sein Elektroauto oder lässt es als Verführer auf der Bühne krachen. Schon als Jugendlicher im Internat der Stiftsschule Einsiedeln packte ihn das Theatervirus. Für eine Frauenrolle liess er sich auch schon mal von einer Ordensschwestern falsche Brüste aus Heusäckli umschnallen.
«Ich weiss, wie meine Figuren ticken»
Bereits als Drittklässlerin brachte Silvia Götschi eine 80-seitige Geschichte zu Papier. Heute schreibt die fünffache Mutter durchschnittlich zwei Krimis im Jahr und arbeitet zuweilen parallel an drei Geschichten gleichzeitig. Ihre Gedanken drehen sich fast rund um die Uhr um ihre Protagonisten. Dabei entstehen packende Stories, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. «Muss es denn immer so gruusig sein?», fragte Moderatorin Hasler augenzwinkernd. «Am Anfang steht halt immer der Tatort, und der ist zuweilen «gruusig». Mich interessiert aber auch das Drama hinter dem Mord», so die gertenschlanke Autorin, die mit bald sechzig Jahren geistig und körperlich beweglich ist und es offenbar immer noch mühelos in den Spagat schafft.
Vom weissen Kittel ins Bühnengewand
Gar nichts mit Krimis am Hut hat Zeno Schneider. Er vertieft sich lieber in Sachbücher oder Biografien oder bleibt gleich der Realität treu. «Das Leben schreibt die schönsten und die schlimmsten Geschichten», sagte der langjährige Arzt und Onkologe. Nicht immer sei es in seinem Beruf als Mediziner einfach gewesen, die Schicksale seiner Patienten zu verkraften. Als Ventile dienten ihm das Reiten, das Posaune spielen oder eben das Schauspielern. Gerade jetzt, sozusagen in der Endphase der Probearbeiten zum neuen Stück «De Casanova im Chloster», ist die Bühne sein zweites Zuhause. Wie es sich für Hauptproben gehört, werde noch mancher Bock geschossen, meinte Zeno Schneider lachend. Die mit viel Humor gespickte Gesprächsrunde im «Seedamm Plaza» gefiel auch den Anwesenden, darunter Fans der Krimiautorin, des Schauspielers und Stammgäste der beliebten SRF1-Sendung.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Gabi Corvi)
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
Kontakt
Kategorie
- Dies & Das
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/jb95PL