Film
«Diese Gegend ist pures Hollywood»
Eigentlich hätte der Horrorfilm «The Shadow Within» in Los Angeles gedreht werden sollen, nun hat Regisseur Tiago Mesquita einige Szenen in Feusisberg und Umgebung aufgenommen. «In Los Angeles spielen schon zu viele Filme», erklärt Mesquita den Grund für die Verlagerung nach Europa.
Die meisten Szenen für den Horrorfilm «The Shadow Within» sind im Kasten; die internationale Filmcrew hat Feusisberg wieder verlassen. Regisseur Tiago Mesquita zeigt sich begeistert über die «spannungsgeladene Atmosphäre» im Kanton Schwyz.
Schwyz statt Hollywood
Ein Surren durchschneidet die Stille des warmen Frühlingsabends, wird immer lauter und aufdringlicher. Ein Blick gen Himmel offenbart seine Quelle: eine kleine, weisse Drohne. Gesteuert wird sie von Tiago Mesquita, dem Regisseur des Kinofilms «The Shadow Within». Er weilt für rund eine Woche in Feusisberg und versucht, in dieser kurzen Zeit so viele Szenen wie möglich in der Gegend abzudrehen. So etwa eine Verfolgungsjagd vor dem Gasthaus «St. Meinrad», eine nächtliche Fahrzeugkontrolle hinter der Scheerenbrücke und die Attacke blutrünstiger Werwölfe, die sich in den Höhlen darunter über ihr Opfer hermachen. Werwölfe? Genau, denn «The Shadow Within» ist ein Horrorfilm, gepaart mit Thriller- und Actionelementen und unterlegt mit einem fiktiven politischen Hintergrund. Sowohl Crew als auch Schauspieler – die bekannteste unter ihnen ist Hollywoodstar Lindsay Lohan – sind international durchmischt, und genauso vielfältig sind die Drehorte. Dass neben Metropolen wie Brüssel, Berlin und Los Angeles auch der Kanton Schwyz Schauplatz einiger Szenen ist, geht auf die Initiative des Executive Producers und Schauspielers Peter Organ aus Feusisberg zurück.
Dreharbeiten in Perfektion
«Action! – Cut! – Nochmals von vorn!» Tiago Mesquita, der weltweit mit diversen Oscar-Gewinnern zusammengearbeitet und selbst schon einige Preise eingeheimst hat, verlangt von den Schauspielern viel ab. Bis eine Szene im Kasten ist,erfordert es schier endlose Wiederholungen. Jedes Detail muss stimmen. Um die Szenen einzufangen, benutzt er ein ganzes Arsenal von verschiedenen Kameras; die Drohne ist nur eine von ihnen. Von den Kulissen im Kanton Schwyz ist der Perfektionist regelrecht überwältigt. «Das ist pures Hollywood», schwärmt er nach abendlichen Aufnahmen auf der Etzelpasshöhe – und drängt Peter Organ sogleich, ihm einen weiteren Drehort zu zeigen. Dieser führt ihn zur Teufelsbrücke bei Einsiedeln, wo das Spiel von vorn losgeht. «Die Atmosphäre hier ist mystisch und voller Spannung. Das ist einzigartig», erklärt der Regisseur – überrascht von den Möglichkeiten, die sich ihm rund um den Bezirk Höfe bieten.
Story mit Tiefe
Nicht nur bei der Wahl der Drehorte ist die Crew spontan. Auch die Handlung wurde immer wieder angepasst. «Das Projekt wurde grösser und grösser», so Mesquita, «und so wurde auch die Story immer tiefgründiger.» Denn auch wenn sich der Film an den typischen Horrorelementen bedient, soll er keinesfalls darauf reduziert werden, wie der Regisseur betont. «Das wichtigste Element ist Angst: Es geht darum, der eigenen Angst ins Gesicht zu blicken und sie schliesslich zu besiegen», erklärt der gebürtige Portugiese. Ein Prozess, mit dem wohl jeder Mensch einmal konfrontiert wird. Der Filmcharakter, bei dem diese Entwicklung am meisten bemerkbar ist, ist die Hauptfigur Kristy Wolfe, gespielt von der Britin Charlotte Beckett. Um die Szenen in der Schweiz abzudrehen, wurde sie eigens für ein Wochenende eingeflogen. Die wenigen Drehtage beziehungsweise -nächte seien zwar anstrengend gewesen,die Umgebung aber atemberaubend. «Ich wäre gerne länger geblieben», so ihr Resümee.
Verschiedenste Hintergründe
Nicht alle beteiligten Schauspieler weisen eine solch grosse Erfahrung wie Beckett auf. Für einige ist es sogar ihr erster Ausflug in die Filmwelt. So etwa für den Belgier Laurent Lesseigne, der eigentlich als Stunt-Koordinator angeheuert wurde und schliesslich eine Schlüsselrolle zugesprochen bekam. «Diese Gelegenheit musste ich einfach beim Schopf packen», sagt der erfahrene Martial-Arts-Kämpfer. Für Regisseur Mesquita ist dieses Zusammenspiel von Menschen mit den verschiedensten Hintergründen eine willkommene Herausforderung. «Diese Leute eröffnen neue Perspektiven – und machen den Fi
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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