Kunst & Design
«In der Werkstatt lebe ich richtig auf»
Vor 40 Jahren hat Holzbildhauer Markus Kläger als 28-Jähriger seine Werkstatt an der Rebstockstrasse in Pfäffikon eröffnet. Man kennt ihn vor allem als Schöpfer vieler Holzmasken. Doch das ist nur eine Facette seines Schaffens.
Fasnachtsgruppen mit Holzmasken finden bei allen Umzügen und Anlässen viel Beachtung. Kein Wunder also, dass die Träger stolz sind auf ihre eigene Maske und dazu Sorge tragen. Einer der schon Tausende davon geschnitzt hat, ist Markus Kläger. «Ich habe nie gezählt. Aber seit 1974 sind es so viele geworden, wie sonst kaum jemand geschnitzt haben dürfte», sinniert er. Erfreulich für ihn: Die Nachfrage hält an. «Aktuell schnitzte ich Masken für eine neue Gruppe aus Benken, aber auch mehrere Mummerien für Einsiedeln. Zudem kommen immer wieder Gruppen, die Nachschub für neue Mitglieder brauchen», fasst Markus Kläger zusammen. Entsprechend schnitzt er die meisten Masken unter dem Jahr, denn in den nächsten Wochen werden sie bereits für die Auftritte gebraucht. Für die Fasnacht entstehen in der Pfäffiker Werkstatt aber auch Plaketten und Präsente.
Alte Bräuche und neue Erkenntnisse
Mit den Holzmasken erwachte bei Markus Kläger auch das Interesse an der Geschichte der Fasnacht. «Es gibt echte, alte Bräuche, aber auch immer wieder Neues und neue Erkenntnisse über die Geschichte», sagt er. Als Sammler zahlreicher Fasnachtsfiguren und Initiant des Narrenmuseums in Pfäffikon weiss er viel Interessantes zu berichten. Etwa, dass ein Teil der Märchler und Höfner Masken die Wurzeln im Elsass oder dem Süddeutschen Raum hat. Oder, dass die Hexengruppen gar nicht so alt sind,wie man denken könnte und dass im Sinne des fasnächtlichen Rollentausches häufig Männer in Hexenkostüme schlüpfen. Die Werkstatt von Markus Kläger ist eine wahre Fundgrube. Denn der Handwerker Kläger ist auch ein Künstler mit dem Blick für Spezielles und ab und zu auch «Psychiater» für Besucher, die für einen Schwatz vorbeischauen. «Manchmal kann ich es selber kaum glauben, dass ich schon 40 Jahre in Pfäffikon bin. Ich lebe auf, wenn ich im Gaden (Holzlager) oder der Werkstatt sein kann oder mein eigenes Stück Wald besuche. Dabei kommen mir so viele Ideen, dass ich manchmal Angst habe, dass mir die Zeit davonläuft », sagt Markus Kläger. Er schätzt sich glücklich, jeden Tag in die Werkstatt zu kommen und als eigener Herr und Meister zu bestimmen, was gerade gemacht wird.
Für jede Arbeit das richtige Holz aus der Region
In Klägers Werkstatt stehen unter vielem anderem Engel, Holztiere und ausgefallene Skulpturen. Auch Metall alleine oder in Kombination mit Holz bekommt oftmals eine neue Bestimmung. Etwa der Reif von einem Schacht und Silberbesteck,die zu einer Lampe umgearbeitet sind. Bei jedem Werk weiss Markus Kläger, wo das Holz gewachsen ist oder welche Vorgeschichte andere Bestandteile haben. Sein Fazit: «Das schätzen auch viele meiner Kunden. Ich kann annehmen, dass viele meiner Arbeiten mich überleben werden weil man ihnen einen guten Platz einräumt und daran Freude hat».
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Frieda Suter
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