Jörg Sandmeier Bild zvg
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Musik

«Braucht auch Disziplin, nicht nur Talent»

Der Höfner Saxofonist Jörg Sandmeier tritt an den Jubiläumskonzerten der Roof Groove Big Band als Solist auf.

Mit Jörg Sandmeier sprach Irene Lustenberger:Sie sind an den Konzerten der Roof Groove Big Band Solist. Wie ist es dazu gekommen?

Der Leiter der Big Band,Edgar Schmid, den ich schon lange kenne, hat mich angefragt.

Was darf der Besucher von den Konzerten erwarten?

Es hat für jeden etwas dabei: Swing, Latin, Balladen, Funk. Ich spiele das Jazzstück «Out of Nowhere», den Bossa Nova «Quiet Nights of Quiet Stars» und die Jazzballade «Skylark».

Wie sind Sie zur Musik gekommen?

Ich habe zuerst mit Klarinettenunterricht angefangen. Während meiner Zeit an der Stiftsschule Einsiedeln war ich in der Studentenmusik unter Pater Roman und habe auf Saxofon gewechselt. Einige Jahre lang habe ich dann beide Instrumente gespielt, mich aber auf dem Saxofon wohler gefühlt.

Sie konnten Ihr Hobby zum Beruf machen. Wollten Sie schon immer Berufsmusiker werden?

Ein Kindheitstraum war es nicht, nein. Bis ich etwa 17,18 Jahre alt war, wusste ich nicht, was ich nach der Matura studieren soll. Ich habe bei Dave Feusi Unterricht genommen, und der hat mein Feuer entfacht. Deshalb habe ich die Jazzschule besucht.

Sie sind als freischaffender Musiker tätig. Wie sehen Ihre Engagements aus?

Ich bin in verschiedenen Bands tätig, unter anderem in der Pepe Lienhard Band und im Orchester von «Salto-Natale». Auch spiele ich in Musicals am Theater St. Gallen. Man kann mich aber auch für Hochzeiten oder andere kirchliche Anlässe buchen. Ich spiele nicht nur Jazz, sondern auch Reggae, Funk oder Pop. Es ist mir wichtig, dass die Musik authentisch gespielt wird, egal welche Stilrichtung.

Sie haben es erwähnt: Sie sind Saxofonist im Pepe Lienhard Orchester und standen schon mit vielen bekannten Personen wie Udo Jürgens, Quincy Jones,Michael Bublé,Xavier Naidoo oder Udo Lindenberg auf der Bühne. Welches war Ihr bisher eindrücklichstes Erlebnis?

Am meisten war ich mit Udo Jürgens unterwegs, deshalb habe ich mit ihm viel erlebt. Man ist Teil der Tournee. Die ganze Produktion, das Drumherum, ist fantastisch. Wenn man in einer grossen Halle vor 15 000 Leuten spielt, hat man Gänsehaut. Udo selbst war ein sehr eindrücklicher Mensch, auch hinter der Bühne. Ich bin froh, dass ich bei so vielen Konzerten dabei sein durfte.

Daneben unterrichten Sie, unter anderem an der Musikschule Freienbach. Was geben Sie Ihren Schülern mit auf den Weg?

Spass an der Musik ist das Wichtigste. Natürlich bringe ich meinen Schülern die Instrumentaltechnik und die verschiedenen Griffe bei,aber ich gehe bezüglich Stückwahl auf sie ein. Ich bin offen für ihre Wünsche, sie sollen die Musik spielen können, die sie mögen.

Und wenn einer Ihrer Schüler Profimusiker werden will?

Das hatte ich bisher noch nicht (lacht). Im Militärspiel waren einige, aber Profimusiker ist meines Wissens keiner geworden. Ich würde meine Schüler natürlich unterstützen, man muss sich aber bewusst sein, dass es kein einfacher Job ist. Es braucht nicht nur Talent, sondern auch Disziplin. Und natürlich ein gutes Netzwerk.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Irene Lustenberger)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

15.05.2015

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