Brauchtum / Feste
Närrische Jubiläumsfahrt ins Pulverdörfli
Die 40. Höfner Narrenfahrt führte wiederum nach Urdorf – 2012
noch als Staudörfli bezeichnet, hiess die Ortschaft im
Limmattal diesmal Pulverdörfli. 700 Fasnächtler sorgten für ein würdiges Jubiläum des Traditionsanlasses.
Alle Jahre ist es die eine Frage, die die Närrinnen und Narren am SOB-Bahnhof in Wollerau am Morgen des Dreikönigstags beschäftigt: Wohin geht es? Doch Sacha Reichmuth, der bereits zum zehnten Mal als Organisator im Einsatz stand, machte diesbezüglich auch auf der 40. Höfner Narrenfahrt keine Ausnahme. So gerne er mit jedermann über Gott und die Welt sprach, so gut hütete er das Geheimnis des Zielorts. Und auch der mitfahrende Reporter «einer Lokalzeitung aus dem Pulverdörfli » machte keine Ausnahme. Eisern hielt er sich an sein Schweigegelübde. Der Stimmung im liebevoll dekorierten Zug tat die Unwissenheit über den Zielort selbstredend keinen Abbruch. Kaum in Beschlag genommen, ging es in den einzelnen Wagen – den wohlig beheizten der Ehrengäste eingeschlossen – hoch zu und her. Es wurde gesungen, getanzt, musiziert und natürlich auch getrunken.Die Fasnachtszeit,die unmittelbar vor der Abfahrt mit der Schwertübergabe von Wolleraus Gemeindepräsident Ueli Metzger an Narrenweibel Roger de Censi offiziell eingeläutet worden war, erlebte bereits am Dreikönigstag einen ersten Höhepunkt.
Schaulustige am Strassenrand
Die Fahrt in dem bereits in die Jahre gekommenem Rollmaterial, das die SOB von ihrer grossen Schwester SBB eingemietet hat, führte von Wollerau via Pfäffikon, Rapperswil-Jona, Wattwil, Winterthur in den Hauptbahnhof Zürich und von dort noch ein paar Minuten weiter ins Limmattalzur Haltestelle «Urdorf Weihermatt». Hier hiess es für die 700 Fasnächtler «aussteigen und verschieben». Ziel der farbenprächtigen Schar, die von zahlreichen Schaulustigen mit staunenden Blicken beobachtet wurde, war die Mehrzweckhalle Urdorf, in der die gastgebende Schäflibach-Clique bereits mit nahrhafter Gerstensuppe und dem traditionellen «Ghackets und Hörnli» auf die Ankömmlinge wartete. Für Stimmung sorgte die Stuttgarter Partyband «Die Grafenberger», und manch einer liess es sich nicht nehmen und schwang das Tanzbein. Etwas gemächlicher genossen Lydia Reichmuth, die keine der 40 Narrenfahrten verpasst hatte, und Hans Kaser, auf dessen Idee und Initiative die spezielle Reise vor vier Dekaden ins Leben gerufen worden war und der jahrelang als Organisator verantwortlich zeichnete, den Aufenthalt im Kanton Zürich. Nach einigen gemütlichen Stunden verliess der Narrenzug das Pulverdörfli, um kurz vor 20 Uhr seine Fahrgäste am Ausgangsort wieder zu entlassen. Bis spät in die Nacht herrschte in Wollerau noch spassiges Treiben.
Die Geschichte geht weiter
Dafür, dass die Narrenfahrt auch künftig stattfinden wird, ist die Fasnachtsgesellschaft Fidelitas Wollerau bemüht. Für OK-Präsident Sacha Reichmuth begann bereits in der Nacht auf Samstag, nachdem er mit seinen zahlreichen Helfern die SBB-Wagen gereinigt hatte, die Vorbereitungen für die nächste Narrenfahrt. «Dieser Anlass hat es verdient, dass er am Leben gehalten wird.» Wie recht er hat.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Zwerg Braunbart)
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
Kontakt
Kategorie
- Brauchtum / Feste
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/NP81Lp