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Zusatzausstellung im Vögele Kultur Zentrum: Geschichten finden sich überall
Seit Dienstag läuft im Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon die Zusatzausstellung «Die Macht der Erzählung». Beim sönntäglichen Kulturevent ging es um Worte, Musik, Saphire und digitale Anarchie. Und am Schluss passte alles irgendwie zusammen.
Wer die Geschichten hinter den Geschichten sucht, wird im Vögele Kultur Zentrum fündig. Gestern wurde die Zusatzausstellung eröffnet. Auf der Bühne steht ein Schülerpult, sehr alt. Stiftungsratspräsidentin Monica Vögele betritt die Bühne, die Musiker auch, der Saal ist voll. Vögele zählt beliebige Wörter ohne Zusammenhang auf. «Sie alle können eine Geschichte daraus spinnen», erklärt sie dem Publikum, das sofort gefesselt ist. Ihr Vortrag ist humorvoll, die Präsidentin begeistert vom Thema. «Und weil sich Geschichten aus Worten zusammensetzen, liegt in ihnen schliesslich die Macht.» «Ich verteidige eine schöne Sprache. Aber heute wird einzelnen Worten oft zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Damit habe ich grosse Mühe», sagt Vögele und betont: «Der Kampf für Toleranz sollte nicht intolerant geführt werden.» Sie finde es schwierig, Geschichten aus der Vergangenheit umzuschreiben. «Da geht häufig die Konzentration auf den Kontext verloren.» Schliesslich würden Erzählungen hauptsächlich eingesetzt, um Traditionen zu erhalten und Wissen zu vermitteln. «Aber nicht nur Worte erzählen. Auch Mimik, Laute, Gesten. Und natürlich Musik.» Das ist ihre Überleitung, das Bläserquintett Nortada übernimmt.
Geschichten der Freiheit
Musiker Gabriel Schwyter fragt dann: «Woran dachten Sie bei der Musik? », und spricht über musikalische Erzählkunst. Es folgt Constanze Walter. Die Schülerin (6. Primarklasse) hat im Rahmen des Lernforums Sprache Rapperswil-Jona ein Buch geschrieben. Sie nimmt Platz und liest. «Saphirblaue Freiheit». Es geht um eine Reise – und viel mehr als das. Kuratorin Sina Jenny spricht dann über das Erzählen, Florenz, Social Media und seine Mikrogeschichten. Sie hatte entschieden, auch ihre Rede als Geschichte zu erzählen. Gute Wahl. Alle hören zu. Dann betritt die zweite Jungautorin die Bühne. Dunja Cvetkovic wird bald 13, spricht vier Sprachen und hat ebenfalls einen Roman geschrieben. «Digitale Anarchie» heisst er, um die digitale Welt als Freude und Gefahr zugleich geht es. Auch sie liest ausgewählte Stellen. Pointiert, ihre Worte machen Lust auf mehr. Nochmals ein wenig Musik. Monica Vögele sagt: «Jetzt geht es um Ihre Geschichten. Und die tauscht man am besten bei einem feinen Apéro aus.» Ein kurzer Gang durch die Ausstellung zum Abschluss. Sie wird durch fünf grosse Figuren strukturiert. Die Reise geht von der Macht des Erzählens über jene des Zuhörens, der einzigen Erzählung, der Manipulation. Das fünfte Kapitel: «Alles erzählt eine Geschichte. » Somit gelangt man am Ende zurück an den Anfang.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Michel Wassner
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