Dies & Das
Pfarrkirche «Heilig Kreuz»: Wandel dank Einfluss
Seit der Reformationszeit im frühen 16. Jahrhundert bis zum heutigen Zeitpunkt hat die barocke Pfarrkirche «Heilig Kreuz» in Lachen eine lange und bewegte Vergangenheit durchlebt.
Die Pfarrkirche «Heilig Kreuz», Lachen, zählt nebst Arth, Einsiedeln, Muotathal und Schwyz wohl zu den ältesten und vorzüglich unterhaltenen Barockbauten im Kanton Schwyz. In einer geschichtlich aufbauenden und spannend vorgetragenen Information orientierte Kunsthistoriker Markus Bamert, früher ehemaliger Leiter der kantonalen Denkmalpflege, im Beisein von Stephan Landolt, Präsident von SchwyzKulturPlus über den historischen Werdegang der Lachner Pfarrkirche bis zum heutigen Zeitpunkt. Die Reformationszeit im frühen 16.Jahrhundert war geprägt von der Spaltung des westlichen Christentums und es drängte sich eine Neuorientierung auf. Denn in der ersten Hälfte des 16.Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl der Katholiken um gut die Hälfte. Von 1545 bis 1563 wandte sich das Konzil von Trient mitunter auch dem Kirchenbau zu. Diese Konzilempfehlungen fanden konkrete Aufnahme für den Kirchenbau Lachen. Bereits ein Jahrhundert später liessen sich drei Architekten in Rom über den barocken Kirchenbau inspirieren und kamen zurück mit den Gedanken, dass die biblischen Szenen beim Kirchenbau stark zur Geltung kommen sollen, hell, mit Kanzel, mit dem Hochaltar und Tabernakel im Zentrum sowie Beichtstühle, Chorgestühl, Seitenaltären und den zwölf Apostel-Statuen.
Bauliche Nähe zu Einsiedeln
Der Dreissigjährige Krieg von 1618 bis 1648 brachte allerdings einen Unterbruch in der Planung. Damals gab es eine grosse Nachfrage nach Kirchen und Klöstern. Im Jahr 1708 war es dann soweit, und unter planerischer Mitwirkung des Einsiedler Klosterarchitekten Bruder Caspar Moosbrugger wurde die Planung fortgesetzt und mit dem Bau begonnen. So ist es nicht erstaunlich, dass der Kirchenbau von Lachen dem Kloster Einsiedeln ästhetisch na-he liegt. Die Vorarlberger Brüder Peter und Gabriel Thumb erhielten den Auftrag, eine Kirche aus massivem Bruchstein zu erbauen. Das Gestein stammt vorwiegend aus der näheren Umgebung. Nach einer Bauzeit von drei Jahren fand die Kirchweihe Ende November 1711 statt. Danach folgte der Innenausbau, welcher 1732 beendet werden konnte. Die kunsthandwerklichen Arbeiten wurden von den ortsansässigen Flachschnitzern Franz Josef und Johann Josef Brägger erstellt. Später erfolgte 1876 die ers-te Aussenrenovation mit weiteren Renovationen – und schlussendlich eine umfassende Restauration 2024 und Anfang dieses Jahres.
Beeindruckende Gestaltung
Der Referent Markus Bamert sowie die zahlreichen Besucher zeigten sich vom heutigen Erscheinungsbild nach der gelungenen Restaurierung tief beeindruckt. Die hellen Glasfenster, das Spezielle an einem barocken Kirchenbau, hervorragende Stuckaturen in angepassten Farben sowie Bilder an der Decke und vieles mehr geben der Lachner Pfarrkirche «Heilig Kreuz» ein besonderes, barockes Gepräge. Abschliessend konnten die vielen Fragen der Teilnehmer durch den Referenten informativ und verständlich beantwortet werden.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul Diethelm
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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