Bühne
Der letzte Vorhang ist gefallen
Der Samariterverein Reichenburg sorgte dieses Wochenende mit seiner 37. und letzten Theateraufführung für viele Lacher. Die Komödie «Früelig im Buechehof» begeisterte das zahlreich erschienene Publikum.
Gleich dreimal führte der Samariterverein Reichenburg an diesem Wochenende sein Theaterstück auf. «Früelig im Buechehof» handelt von vier vollbärtigen Brüdern, die auf ihrem abgelegenen Bauernhof nur mit einer alten und gebrechlichen Haushälterin zusammenleben. Die beiden älteren Zwillinge Jakob und Heiri haben sich gar geschworen, niemals zu heiraten. Am langen Holztisch in der heimeligen Küche versichern sich die Gebrüder Oberholzer immer wieder gegenseitig, dass eine Bäuerin im Männerhaushalt nicht vonnöten ist.
Ein Mädchen ändert alles
Als Vrene, die Haushälterin der Brüder, jedoch krank im Bett liegt, versinkt die gute Stube im Chaos. Die Suppe mit Ei ist angebrannt und ungeniessbar, die von Männerhand geschüttelte Bettdecke hat keine Federn mehr. Als die Brüder eines Abends beisammen sitzen und dem Donnergrollen lauschen, ertönt plötzlich Kindergeschrei. Vor der Tür steht ein kleines Mädchen namens Nicci, das von ihrer mittellosen Mutter auf dem Buechehof abgesetzt worden ist. Überfordert, aber dennoch herzlich kümmern sich die Brüder um das Kind. Noch in derselben Nacht entschliessen sie sich, den Pfarrer um Rat zu fragen. Als Jakob am nächsten Tag eine junge hübsche Frau von seinem Besuch im Dorf mitbringt, staunen die anderen drei nicht schlecht. Jakob versucht zu erklären, dass der Pfarrer ihm empfohlen habe, Margrit als Kindsmagd anzustellen.
Kampf ums Rasiermesser
Aus anfänglicher Skepsis gegenüber der neuen Hausbewohnerin, die sich liebevoll um die kleine Nicci kümmert, erwächst bei allen Brüdern bald Bewunderung. Allmählich beginnt ein heimlicher Wettstreit, wer Margrit bekommen kann. Der männliche Ehrgeiz ist geweckt, und so muss bei den Buechehof-Bewohnern eine optische Verschönerung her. Als Margrit erwähnt, dass sie Männer mit solch langen, ungepflegten Bärten niemals küssen würde, entbrennt der Kampf um das einzige Rasiermesser im Haushalt. Mit Rasierschaum im Bart ertappen sich die Brüder gegenseitig auf derSuche nach dem Messer. Doch dieses bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Erst als der jüngste Bruder Fritz gewaschen, rasiert und geschniegelt die Kindsmagd anhimmelt, kommt das Messer wieder zum Vorschein.
Fehlende Nachfolge
Im dritten und letzten Akt des gut dreistündigen Stücks verändern sich auch die anderen drei vollbärtigen Brüder zu ansehnlichen Männern. Selbst Vrene, die die junge Kindsmagd anfänglich als unbrauchbar verurteilte, sieht in ihr immer mehr eine würdige Bäuerin. Am Ende entscheidet sich Margrit für Fritz, und auch die anderen Brüder sind glücklich, endlich eine richtige Frau auf dem Hof zu haben. Eifersüchtig sind sie nicht, haben sie sich doch geschworen, niemals zu heiraten. Ende gut, alles gut. Sogar die kleine Nicci darf auf dem Buechehof bleiben. Der Vorhang des Samariter-Theaters fällt nach 37 Jahren, weil die langjährige Regisseurin Lisbeth Glaus den riesigen Aufwand nicht mehr auf sich nehmen kann und will.
Weitere Infos
www.samariter-reichenburg.ch
March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
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- Bühne
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