Der Vorstand des Märchler Narrensymposiums: (v. l.) Vorsitzender Florian Hüppin, Alt-Kanzlerin Tamara Marty, Kanzlerin neu Esther Kessler, Batzenzähler Fabian Winet und Narrenbusobmann Patric Rubin. Bild Marie-Eve Hofmann-Marsy o
Der Vorstand des Märchler Narrensymposiums: (v. l.) Vorsitzender Florian Hüppin, Alt-Kanzlerin Tamara Marty, Kanzlerin neu Esther Kessler, Batzenzähler Fabian Winet und Narrenbusobmann Patric Rubin. Bild Marie-Eve Hofmann-Marsy o

Brauchtum / Feste

Neue Kanzlerin für die Märchler Narren

Der Januartermin des 39. Narrensymposiums der March fiel der Pandemie zum Opfer. Am Dienstagabend konnte das Symposium aber nun nachgeholt werden, allerdings unter strengen Coronaregeln.

 Einfach alles war anders. Statt Januar Juli, statt Zwetschgenlutz und Kaffee gabs Bier und Wasser, statt lachende Gesichter freudlose Masken, statt Schnee Dauerregen, statt gemütlicher Geselligkeit an langen Tischen leise Gespräche in langgezogenen Stuhlreihen, und der eine oder andere knurrende Magen liess verlauten, dass es auch mit der üblichen Verpflegung dahin war. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Abend, wäre da nicht der unerschütterliche, äusserst ansteckende Humor des Vorsitzenden Florian Hüppin, der gut gelaunt durch die 15 Traktanden des 39. Narrensymposiums führte und neben seinen Vorstandskollegen – Kanzlerin und Narr Tamara Marty, Batzenzähler Fabian Winet und Narrenbusobmann Patric Rubin – auch die Delegierten der Höfner Fasnachtsgesellschaft, den Präsidenten samt Begleiter des Hefari, fünf Narren der March sowie die Vertreter von 31 Märchler Fasnachtsgesellschaften willkommen hiess. Michael Gemperli begrüsste im Namen der Fasnachtsgesellschaften Reichenburg als Gastgeber die versammelten Narren und erntete für seinen kurzen, aber eindrücklichen Auftritt gleich mal eines der vielen rundum beliebten Wangner Geschenkchörbli. Das zweite ging kurz darauf an Armin Kistler, Reichenburgs Gemeindepräsident, der die Versammlung in längst vergangene Tage entführte, als der Ort noch Richi’s Burg hiess, 1116 erstmals erwähnt wurde, lange Zeit zum Kloster Einsiedeln gehörte und 1831 zum ersten Ort der March (von Osten gesehen) wurde und nun unaufhaltsam die 4000-Einwohner-Grenze anstrebt.

«Vermuetlich hettemer no vill blöder tue»


Die alljährlich betonte Bedeutung, Sinn und Zweck des Symposiums zeigte sich, so Hüppin, im Corona-Jahr ganz deutlich. Dieses hat es im letzten Herbst in kürzester Zeit geschafft, die Märchler und Höfner Ortsvertreter sowie die Einsiedler Fasnachtsverantwortlichen an einen Tisch mit dem Amt für Soziales des Kantons Schwyz zu bringen, um durchführbare Regeln für die fasnächtlichen Grossveranstaltungen 2021 zu kreieren. Und wenn er an der Fasnacht 2020 schon gewusst hätte, dass dies leider alles umsonst war, dann «hettemer vermuetlich» getreu dem Motto von Gölä «no vill blöder tue!» Ausführlicher ging es mit dem Narrenrapport des Vorsitzenden über die Fasnacht 2020 weiter, mit der Höfner Narrenfahrt, dem Märchler Einschellen, den vielen gefeierten Jubiläen und Anlässe in den Gemeinden. In verschiedenen Arbeitssitzungen mit den Märchler Ortsvertretern war die Fasnacht 2021 durchgehend das Thema. Die Hoffnung auf die Durchführungen von Grossveranstaltungen schwand zusehends, aber die engagierten Fasnachtsgesellschaften in den einzelnen Gemeinden waren äusserst findig im Organisieren von kleineren Anlässen und so konnte überall am 6. Januar die berüchtigte Corona-Fasnacht – in Siebnen mit den Fahnen auf Halbmast – gestartet werden. Die Hoffnung liegt jetzt nicht nur beim Vorsitzenden ganz auf der Fasnacht 2022.

Jahresbeitrag ausnahmsweise nur 20 Franken


Die vom Batzenzähler Fabian Winet vorgestellte Jahresrechnung wurde sowohl von den Alte Dorfjumpfere Altendorf als auch der Guggenmusig Ritschbörg-Schränzer Reichenburg unter Zuhilfenahme mehrerer Schnäpse im Vorfeld geprüft und für gut befunden. Die versammelten Narren stimmten dem vollumfänglich zu. Der Jahresbeitrag soll, da der Narrenbus ja nicht fahren konnte, statt 100 ausnahmsweise nur 20 Stutz betragen. Dass hier keiner dagegen war, überrascht nicht. Die Vorstandswahlen allerdings schon, denn Kanzlerin Tamara Marty demissioniert nach 14 Jahren. 2007 übernahm sie das Amt aus den Händen von Martin Michel, schrieb die Protokolle, war organisatorisch beim närrischen Jahrhundertanlass in Kehl 2009 dabei, durfte 2014 den Titel «Narr der March» entgegennehmen und ist nun das Mitglied mit den meisten Vorstandsjahren im Narrensymposium. Für ihren grossen Einsatz dankte ihr Hüppin im Namen aller Märchler Fasnachtsgesellschaften herzlich – und mit dem obligatorischen Wangner Körbli, aber extragross. Einstimmig wurde Esther Kessler von der Amalia Zunft Galgenen als neue Kanzlerin gewählt, ebenso die Rätschwyber Siebnen als 1. Revisoren, als 2.bleibt die GM Ritschbörg-Schränzer Reichenburg. Damit setzt sich der Vorstand des Märchler Narrensymposiums neu wie folgt zusammen: Vorsitzender Florian Hüppin (Ryffe-Lüt Wangen), Kanzlerin Esther Kessler (Amalia Zunft Galgenen), Batzenzähler Fabian Winet (Waldhexen Siebnen), Narrenbusobmann Patric Rubin (freier Fasnächtler). Sehr betrüblich wurde der Tod von Narrenbusgründer Fredi Ronner zur Kenntnis genommen und mit einer Schweigeminute bedacht. Dies bedeutet, dass nun neben den 38 Vereinen nur noch zehn Narren der March im Märchler Narrensymposium vertreten sind. Erfreulicher waren dann schon die Jubiläen der Aubrig-Häxe Vorderthal (20Jahre), GM Ritschbörg-Schränzer Reichenburg (45 Jahre), GM Toschtelfäger Schübelbach (35 Jahre), Hore-Butzi Lachen (45 Jahre), Rätschwyber Siebnen (40 Jahre), Ryffe-Lüt Wangen (85 Jahre) und Waldhexen Siebnen (60 Jahre).

Kinderfasnachtsbuch in Planung


Ein aussergewöhnliches Projekt ist gerade in Planung: das Märchler Kinderfasnachtsbuch. Buchautorin und Kindergartenlehrerin Irmgard Keller, die bereits das Kinderbuch mit den Siebner Fasnachtsfiguren verfasste, wird nun eines mit allen Märchler Figuren erstellen. Die Finanzierung ist bereits auf sehr gutem Weg, mit den gezeigten Bildern wurde die Vorfreude angekurbelt, und so steht einer Veröffentlichung im Herbst 2022 oder spätestens zur Fasnacht 2023 nichts mehr im Wege. So blieb Florian Hüppin nur noch der Appell an die Versammlung, die Veranstaltungen im Terminkalender auf www.märchler-fasnacht.ch einzutragen, sich die nächsten beiden Symposiumsorte am 8. Januar 2022 in Wangen und am 7. Januar 2023 in Altendorf zu merken und sich dem Schlusssatz von Karl Eggler, Vereinigte Höfner Fasnachtsgesellschaften anzuschliessen, der da lautete: «Humor ist der Kopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt».

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Marie-Eve Hofmann-Marsy

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

16.06.2021

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