Bühne
Internet erobert auch die Theaterbühne
Das Theater Jungmannschaft Ibach feiert sein 30-jähriges Bestehen. Zum 20. Mal führt Urs Reichlin Regie. Im aktuellen Stück werden die problematischen Verknüpfungen im Internet gezeigt. Am Samstag fand die Premiere statt.
Die Handlung in dem aktuellen Bühnenstück des Theaters Jungmannschaft Ibach ist topaktuell. Das Thema Internet und seine Gefahren sorgen immer wieder für Gesprächsstoff. Das 2008 vom deutschen Theaterautor Bernd Spehling geschriebene Stück «Gfährlichs Internet» wird vom Theater Jungmannschaft Ibach im Seminar Rickenbach in der schweizerdeutschen Mundartfassung aufgeführt. Die Geschichte spielt sich in einem Wohnzimmer ab. Ein Sofa, ein Salontisch und ein kleines Diniertischchen gehören zur einfachen Ausstattung. Durch drei Türen gelangen die Personen in Schlafzimmer, Küche und Bad. Dies ermöglicht ein emsiges Hin und Her, ein Verschwinden in der Not oder bei ungünstigen Gelegenheiten. Der Zugang zum Balkon spielt für eine Figur eine tragische Rolle.
Ein irregeleitetes E-Mail
Zur Handlung: Anna Pfeuti (Sandra Schuler) lebt in dieser Wohnung, ist geschieden, alleinstehend und Mutter einer 19-jährigen Tochter, die bei ihrem Vater lebt. Annas etwas naive Freundin und Nachbarin im Mehrfamilienhaus, Doro Nägeli (Sandra Etter), sitzt zu Beginn der Handlung an Annas Laptop. Versehentlich sendet sie ein vorbereitetes E-Mail von Anna an deren Internet-Bekanntschaft Alexis. Anna gerät ausser sich, denn darin lädt sie diesen zu sich nach Hause ein, was nicht beabsichtigt war.
Unerwünschte Begegnungen
Da taucht Annas junggebliebene Mutter Hedy Murer (Elvira Marty) auf, die ein Jogging-Training absolviert hat. Sie verschwindet ins Bad unter die Dusche. Da läutet auch schon wieder die Türklingel. Alexis Papavonikistepavikolos (Marco Schättin) steht vor derTür. Dies kommt Anna ganz ungelegen, da sie den Klassenlehrer ihrer Tochter Nicki wegen deren Schulproblemen zu einem Gespräch erwartet. Richtig turbulent wird es, als Annas Ex-Gatte Gregor Pfeuti (Raphael Sutter) erscheint und mit ihr über das Gespräch mit Nickis Lehrer sprechen will. Um ein Zusammentreffen ihres Internet-Bekannten mit ihrem Ex-Gatten – dem sie bei einem Treffen am Vorabend wieder näher gekommen war – zu vermeiden, sperrt sie Alexis bei rund 15 Grad minus auf den Balkon.
Heilloses Durcheinander
Da taucht auch Tochter Nicki (Carmen Micheletto) auf. Diese führt etwas im Schild. Sie hat eine Geigenspielerin (Laura Van der Meulen) engagiert, welche bald auch eintrifft. Und dann steht auch schon Klassenlehrer Norbert Julius Knobel (Ivan Beeler) vor der Tür. Wie dieses heillose Durcheinander sich weiterentwickelt, sei hier nicht verraten. Neun weitere Aufführungen bieten Gelegenheit, sich diesen amüsanten und kurzweiligen Dreiakter zu Gemüte zu führen.
Bote der Urschweiz / Christoph Jud
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Bote der Urschweiz
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