Musik
Mit Schmiss und neuem Pianisten ins Jubiläumsjahr
Das «quartett waschächt» steht seit einem Jahrzehnt für hochstehende und unterhaltsame Volksmusik. Zum Jubiläum ist eine neue CD in Vorbereitung. Neu ist mit Daniel Fässler auch der Mann am Klavier.
Von Corona will bei «waschächt» keiner mehr Reden. «Die Pandemie hat wie alle anderen Künstler und Musiker auch uns schlicht von der Bühne verbannt», sagt Frowin Neff, Gründer und inzwischen Formationssenior beim heute zehnjährigen Quartett, das mit einem cleveren Repertoire, viel Schmiss und einer Portion Humor von Jung und Alt geschätzt wird. «Aber wir bleiben optimistisch und glauben, dass es bald wieder auf die Bühnen und an die Festanlässe gehen wird. Nicht nur wir wollen dies. Auch das Publikum und unsere treuen Fans sehnen sich danach.»
Neue Herausforderung
Vor vier Jahren entschied sich Akkordeonist und Schwyzerörgeler Remo Gwerder, der wie Frowin Neff im schwyzerischen Rothenthurm wohnt, musikalisch andere Wege zu gehen. Für ihn konnte mit dem St. Galler Akkordeonlehrer, Dirigenten und Studiobesitzer Michi Jud ein perfekter Nachfolger gefunden werden, der längst zahlreiche Auftritte mit Bravour meisterte. Auf Ende letzten Jahres verliess aus gesundheitlichen Gründen und zum Bedauern seiner Kollegen Pianist Ueli Stump die beliebte Formation. Aber auch bei dieser Vakanz gab es einen Wink des Schicksals. Der erst 24jährige Daniel Fässler aus Gonten im Appenzell Innerhoden ist nämlich nicht nur Klavierschüler von Ueli Stump, sondern neu auch dessen Nachfolger beim «quartett waschächt». «Eine perfekte Lösung», sagt Bassist Carlo Gwerder aus Ibach-Schwyz, der neben dem Bass zupfen auch für das Büro des Quartetts zuständig ist. «Sowohl menschlich wie musikalisch.» Für den Jüngsten im Quartett ist die stilistisch breit gefächerte Musik Neuland, spielte er sein Klavier in verschiedenen Formationen bislang vorwiegend im traditionellen Stil. «Bei waschächt geht die musikalische Reise über die Volksmusik-Tradition hinaus und da bekommt das Klavier oft auch eine andere Rolle als ‚nur‘ den harmonisch-rhythmischen Rückhalt für Akkordeon und Schwyzerörgeli», sagt Daniel Fässler. Dies habe ihn ebenso gereizt wie auch die Bekanntheit der Formation. «Mein Auftrittsradius wird sich wohl ziemlich erweitern», meint der Appenzeller, der damit auch die verschiedentlichen Auslands- und TV-Engagements des Quartetts anspricht.
Es darf gefeiert werden
Die Formation ist bereit. «Jetzt braucht es nur noch die ersehnten Lockerungen und wir sind wieder live zu erleben», sagt Frowin Neff. Die Zeit der Bühnenabstinenz wurde immerhin kreativ genutzt. «Einerseits haben wir mit der aktuellen Besetzung geprobt und zum anderen arbeiten wir an unserer neuen CD.» Zum Feiern gibt es nicht nur die Rückkehr des Quartetts auf die Bühnen und Giigenbänke des Landes und darüber hinaus. Nach der staatlich verordneten Konzertpause will man auch 10 Jahre «waschächt» feiern … und zwar zünftig!
Roger Bürgler
Autor
SchwyzKulturPlus
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