Bühne
Abendfüllende Comedy aus dem Putzeimer
Der Luzerner Komiker Thomas Lötscher war als AbwartVeri in Sattel zu Gast. Die Gäste amüsierten sich köstlich über den linkischen Abwart mit seiner Bauernschläue über Politik, Sport und Gesellschaft.
Am vergangenen Mittwochabend vergnügten sich im nur halb vollen Mehrzwecksaal in Sattel die Besuchenden des Comedy-Abends – organisiert von der Kulturkommission Sattel – rund zwei Stunden lang köstlich an den Geschichten von Abwart Veri. Eigentlich will Gemeindeabwart Veri aus dem Entlebuch im Programm «Ab- und Zufälle» nur die Zeit überbrücken, während der die Leute auf seinen Jugendfreund Rüödu warten, der einen Kurs über Abfallentsorgung halten soll. Doch Rüödu kommt nicht – den ganzen Abend nicht. Veri – abwartgerecht mit abgenütztem Arbeitskittel – trägt eine Dächlikappe und eine Hornbrille. Unbeholfen, aber liebenswürdig lässt er erst zögernd, nervös, dann immer mehr selbstsicher und gar bestimmt sein Wissen über Politik, Wirtschaft, Sport und das Gesellschaftsleben raus.
Politiker nimmt Veri gerne ins Visier
Bei Veri, der sich als Abwart plus bezeichnet (Abwart mit Maschineneinsatz), bekommen besonders Politiker ihr Fett gehörig ab. In einem Abfallsack taucht eine Gipsfigur von Christoph Blocher auf. Veris Gedanken zu deren fachgerechten Entsorgung: «Im See versenken? Nein, der taucht ja immer wieder auf.» Und auch über ausländische Politiker weiss der Gemeindeabwart aus Hindermoos im Entlebuch zu berichten. «Silvio Berlusconi war kürzlich ‹füüdliblutt› in einer Zeitung abgebildet. Du, die bringen nun auch schon jede Kleinigkeit.» Auch das Publikum befragte Veri immer mal wieder. So zum Beispiel: «Was hat der Lebensabschnitts- Sozi Leuenberger in den 15 Jahren im Bundesrat geleistet? » Nach einer kurzen Wartezeit: «Gsesch, e Saal voll Lüt, und keine weiss es.» Auch Schweizer Sportler werden von Veris Spott nicht verschont. Der Berner Skirennfahrer Beat Feuz habe letztes Jahr das Lauberhornrennen gewonnen, erklärte er. «Ein Berner», Veri fragend, «dann kann das ja nicht schwer sein.»
Bote der Urschweiz / Christoph Jud
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Bote der Urschweiz
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