Mit Hellebarde, Fidel und in der Kampfmontur der Burgunderkriege vor dem 850-jährigen Schwyzerhaus in der Schornen. Bild Franz Steinegger
Mit Hellebarde, Fidel und in der Kampfmontur der Burgunderkriege vor dem 850-jährigen Schwyzerhaus in der Schornen. Bild Franz Steinegger

Dies & Das

Die Schlacht am Morgarten erlebbar gemacht

Gestern wurden das mittelalterliche Schwyzerhaus und der Themenweg, der ins historische Gelände eingebettet ist, eröffnet.

Das direkt beim Informationszentrum stehende Haus mit Kern aus dem Jahr 1176 und der Morgartenweg sind zwei wichtige Projekte des Gedenkjahres, die sich gegenseitig ergänzen. DerThemenweg erlaubt einen Blick auf die Schlacht vom15. November 1315. Das Schwyzerhaus gibt einen Einblick ins Wohnen und Leben dieses Zeitabschnitts.

Die Hauptfiguren erzählen

Der Themenpfad auf bestehenden Wegen führt von der Pfarrkirche Sattel bis zum Schlachtdenkmal im Weiler Morgarten am Ägerisee. Die Besucher erwarten sieben animierende Stationen. Wer den Pfad beim Denkmal beginnt, erlebt die Geschichte zuerst aus habsburgischer Sicht, von Sattel her beginnend aus Sicht der Schwyzer. Die einzelnen Stationen sind mit passenden Installationen ausgerüstet, welche die jeweilige Thematik unterstützen. Herzog Leopold spricht in einem Hörspiel zum Wanderer, Hofnarr Kuoni von Stocken, Ritter Heinrich von Hünenberg oder Landammann Werner Stauffacher entführen als Hauptfiguren in die Zeit der Schlacht am Morgarten. Eine Historikerin stellt diesen Szenen den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung und Ausdeutung gegenüber. In der Streckenmitte lohnt sich ein Halt beim Informationszentrum in der Schornen. Der Pfad eignet sich auch für Familien und Schulklassen. Inklusive Halt bei den Hörstationen sind zwei Stunden einzuberechnen.

Alt mit Neu ergänzt

Das mittelalterliche Schwyzerhaus hat nicht nur eine lange, sondern auch eine bewegte neuere Geschichte. Es stand im Hinterdorf in Schwyz, musste einem Neubau weichen – und niemand wollte es, bis sich die Morgartenstiftung seiner erinnerte. Nun steht der Kernbau als Zeuge aus dieser Epoche. Ungefähr 50 Prozent der mittelalterlichen Oberfläche sind erhalten geblieben, ergänzt durch neue Balken. Bei diesem Objekt sind die wesentlichen Teile aus der Frühzeit besser erhalten als jüngere An- und Umbauten. Diese wurden bewusst weggelassen, um den Blick auf die Wohnsituation vor 800 Jahren zu schärfen: Die Türen sind niedrig, die Fenster enorm klein, eine grosse Laube schafft einen Aussenraum. Somit können wichtige Aspekte des damaligen Alltagslebens aufgezeigt werden. Im Innern erhält der Besucher durch moderne Medien Zugang zur baulichen Eigenart und Geschichte des Hauses. Anmeldung erforderlich.

Bote der Urschweiz (Franz Steinegger)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

18.09.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/XPK8Ma