Der Musikverein Sattel in Aktion: Wer ein Blasinstrument oder das Schlagzeugspielen erlernt, wird vom Musikverein finanziell unterstützt. (Archivbild)
Der Musikverein Sattel in Aktion: Wer ein Blasinstrument oder das Schlagzeugspielen erlernt, wird vom Musikverein finanziell unterstützt. (Archivbild)

Musik

Bläser und Schlagzeuger profitieren

Der Musikverein Sattel und der Feldmusikverein Rothenthurm gehen auf der Suche nach Nachwuchs neue Wege: Wer in der Musikschule ein Blasinstrument oder das Schlagzeugspielen erlernt, wird von den Vereinen finanziell unterstützt.

Wie viele traditionelle Vereine ist auch für den Musikverein Sattel die Nachwuchssicherung nicht immer einfach: In Dörfern leben weniger Kinder und Jugendliche als noch vor Jahrzehnten, und die Jungen haben viele Möglichkeiten, ihre Freizeit auszugestalten.

Nachwuchs ist überlebenswichtig

«Wir sind in der glücklichen Lage, dass immer wieder neue Mitglieder hinzugekommen sind», sagt Thomas Suter, Präsident des Musikvereins Sattel. An der letzten Generalversammlung konnten zwei Neue ins Probejahr aufgenommen werden, und eine ganze Gruppe von fünf Perkussionisten* wurde definitiv in den Verein integriert. Gleichzeitig mussten aber ebenso viele Austritte verzeichnet werden, sei es durch Wegzug oder aus Altersgründen. Der Dorfverein zählt immerhin noch 37 Mitglieder, ist also nicht unmittelbar in der Existenz bedroht. Doch vor allem im Bereich der Bläser gibt es Engpässe, teilweise auch bei den Schlagzeugspielern. Wichtigste Rekrutierungsquelle für die Musikvereine sind die öffentlichen Musikschulen. Das haben die beiden Vereine in Sattel und Rothenthurm erkannt. Sie unterbreiten Interessenten ein lukratives Angebot. Wer ein Blasinstrument – namentlich Trompete, Posaune, Horn/Euphonium, Querflöte, Klarinette oder Saxofon – oder das Schlagzeug-Spielen bei der Musikschule der jeweiligen Gemeinde erlernt, wird finanziell entschädigt. Anfänger erhalten einen Zuschuss von 100 Franken pro Jahr, beim Eintritt in die Jugendmusik wird der Musikunterricht mit 200 Franken und beim Eintritt in den Verein mit jährlich 400 Franken entschädigt. Bedingung ist natürlich, dass ein ernsthaftes Interesse am Instrumenten-Spiel vorhanden ist. Die Beiträge werden jeweils rückwirkend nach dem Musikschuljahr vergütet. Die finanzielle Unterstützung wird aus der Vereinskasse geleistet. Die Sattler haben mit dem jährlichen «Sattlerfäscht» hierfür eine gute Einnahmequelle, «obwohl wir uns auch nach der Decke strecken müssen», wie Vereinspräsident Thomas Suter sagt. Umso mehr, als heuer am 29. September eine neue Uniform eingeführt wird. Auf dem Erfolgspfad In der Jugendmusik kann erfahrungsgemäss nach etwa zwei Jahren Unterricht mitgespielt werden – eine gute Gelegenheit, um mit Gleichaltrigen gemeinsame Erfahrungen zu sammeln. Die Aufnahme in den Musikverein ist nach weiteren zwei bis drei Jahren möglich. Pro Woche findet in den Vereinen in der Regel eine Probe statt, das Jahresprogramm ist von Dorf zu Dorf verschieden. In Sattel finden Geburtstagsständli, Musikvorträge im Altersheim oder die Begleitung der Erstkommunikanten statt. Letztes Jahr konnte der 1901 gegründete Verein seinen grössten musikalischen Triumpf feiern: Bei Eidg. Musikfest belegten die Sattler in der Kategorie «Marschmusik mit Evolutionen» den beachtlichen dritten Rang.

* Perkussion gilt in der Musik als Oberbegriff für den Bereich der Schlag- und Effektinstrumente.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

10.05.2012

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