Experiment gelungen: Das anspruchsvolle Konzert verlangte von den Musikerinnen und Musikern einiges ab.  Bild Josef Blattmann
Experiment gelungen: Das anspruchsvolle Konzert verlangte von den Musikerinnen und Musikern einiges ab. Bild Josef Blattmann

Dies & Das

Chorkonzert «Wien – 1800» mit Schubert und Mozart

Das Chorkonzert des Projektchors Höfe mit Bläsern des Sinfonieorchesters Kanton Schwyz in der Pfarrkirche St. Anna in Schindellegi fand grossen Anklang.

Die bekannte,für einen Chor eher einfach zu singende «deutsche Messe D 872» von Franz Schubert zeigte sich am Samstagabend in der Pfarrkirche St. Anna in einem ganz anderen Gewand. Der musikalische Leiter des Konzerts, Alexander Seidel, Kirchenmusiker bei der reformierten Kirchgemeinde Höfe, überraschte mit einer neuen Fassung, indem er jedes Lied in einer anderen Besetzung erklingen liess. «Es war ein Experiment, die Messe von Schubert mit der ‹Serenade in B Gran Partita KV 361› von Wolfgang Amadeus Mozart in Verbindung zu bringen», erklärte Seidel. Dass dieses Experiment gelungen ist,war am grossen Applaus zu erkennen, welcher Sängern und Musikern am Schluss des Konzerts entgegengebracht wurde.

Eine Ode an Gott

Komponist und Kapellmeister Antonio Salieri, ein grosser Gegenspieler Mozarts, zerriss dessen Werk zuerst, bis er die wunderbaren Soli hörte. Seidel sieht den Berührungspunkt im «Adagio» der «Gran Partita» und im «Sanctus» von Schuberts Messe. Keine Komposition sei von solch tiefster Sehnsucht erfüllt, und es scheine, man höre die Stimme Gottes, soll Salieri geschwärmt haben. Dies sage man auch dem «Sanctus» von Schubert nach, erläuterte Seidel in seinen Ausführungen zum Konzert.

Das sehr berührende, harmonische «Adagio» hörte sich wie die schönste Form einer Lobpreisung Gottes an und löste ähnliche Emotionen aus wie das «Heilig» aus der Schubert-Messe. Seidel verlieh diesem berührenden Lied mit seiner Fassung noch mehr Würde, in dem er beispielsweise in der ersten Strophe zuerst den Bläsern die Einleitung überliess und bei «Er, der nie begonnen,er,der immer war» den ganzen Chor lobpreisend einstimmen liess.

Schon das «Wohin soll ich mich wenden» zum Eingang und das Gloria «Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe» versprachen eine interessante und eindrückliche Interpretation von Schuberts «Deutscher Messe».

Wechselnde Besetzungen

Während der ganzen Messe wechselten sich der Chor, das Chorquartett, ein Fernensemble bestehend aus Gesangssolisten, die ihre Stimme von der Empore aus erschallen liessen, der Organist Daniel Trumbull und die Bläser, welche die ganze Messe begleiteten, ab.

Fröhliche, beschwingte Leichtigkeit vermittelte das «Menuett I und II» der «Gran Partita», verstärkt durch Walzertakte dazwischen. Bei «Tema con Variazioni» liess Mozart seiner Fantasie in allen Belangen freien Lauf. Die sehr schöne Melodie kam mal verspielt, verschnörkelt, schnell oder wieder gemächlicher daher. Beeindruckende Soli, etwa der Oboistin Yoko Jinnai oder des Klarinettisten Urs Bamert,veredelten die Sätze von Mozarts Werk.

Chor und Musiker überzeugten das zahlreich erschienene Publikum mit Leistung, starker Ausdrucksweise und ihrer merklichen Freude an Gesang und Musik.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Verena Blattmann)

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Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Publiziert am

27.10.2015

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