Brauchtum / Feste
Dem Volkstümlichen verschrieben
Die Trachtengruppe Höfe am Etzel feiert dieses Jahr ihr 75-Jahr-Jubiläum. Am Wochenende steigt deshalb ein grosses Fest in Schindellegi. Zeit, die Gruppe etwas näher vorzustellen.
Angefangen hat alles am 23. April 1936. Damals wurde die Trachtengruppe Höfe ins Leben gerufen. Die Idee dahinter sei die Pflege des Volkstümlichen gewesen, meint der langjährige Präsident, Tanzleiter und Trachtenvater Bläsi Hofer. Zwölf Frauen und ein Mann traten der Gruppe im Gründungsjahr bei. Diese ungleiche Verteilung störte aber nicht weiter, denn anders als heute gehörten zu dieser Zeit Tanzvorführungen nicht zum Programm. Im Mittelpunkt stand vielmehr das Mitmachen an verschiedenen Anlässen und die Brauchtumspflege. So wurden die Trachten an Umzügen und Festen präsentiert. Das älteste Bild, das die Trachtengruppe Höfe beim Tanzen zeigt, stammt aus dem Jahr 1947. Darauf sind jedoch nur Frauen zu sehen. Männer kamen erst in den 1950er-Jahren dazu. Heute wird immer in Paaren getanzt. Jeden Donnerstag treffen sich die aktiven Mitglieder zur Probe. «Bis vor rund acht Jahren wurden wir in den Proben noch von Handorgel- oder Schwyzerörgeli-Spielern und -Spielerinnen begleitet», erklärt Tanzleiterin Cécile Kälin-Hofer, die sich wie ihr Vater Bläsi Hofer stark für die Trachtengruppe engagiert.
Tanz zuaktueller Volksmusik
Folgten die Mitglieder früher noch den Choreografien zu alten, überlieferten Trachtentänzen, tanzen sie heute zu aktueller Volksmusik. Die Choreografien entwickelt die Gruppe in der Regel nicht selbst. Es gab jedoch auch Ausnahmen: Zum 60-Jahr-Jubiläum hat sie beispielsweise die «Höfner Trachtenpolka » komponiert und choreografiert. In jüngster Zeit wurde der altbekannte Tanz «Seppl» abgeändert. Diese beiden Tänze tanzt die Gruppe gemeinsam mit der Kindergruppe.
«Jeder Anlass war ein Höhepunkt»
1986 feierte nicht nur die Trachtengruppe Höfe am Etzel, sondern auch die Kantonale Trachtenvereinigung ihr 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass organisierte die Trachtengruppe das Kantonale Trachtenfest in Freienbach. Dieser grosse Anlass war sicherlich ein Höhepunkt in der langen Ära der Gruppe. Doch auch die vielen Ausland- und Trachtenreisen seien in warmer Erinnerung geblieben, sagt Cécile Kälin und ihre Schwester Edith Lienert ergänzt: «Jeder Anlass mit der ‹Trachten› war ein Höhepunkt.»
Keine Tracht an der Fasnacht
Die Gruppe hat auch schon an Fasnachtsumzügen teilgenommen – allerdings verkleidet und nicht in der Tracht. Denn diese dürfe gemäss Statuten an der Fasnacht nicht getragen werden, erklärt Cécile Kälin. Neben den Ausflügen stehen natürlich auch Auftritte auf dem Programm der Trachtengruppe. Für heuer sind bisher fünf geplant. «Wir würden gerne häufiger auftreten», sagt die Tanzleiterin. Es gebe jedoch nicht mehr so viele Anfragen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Tänze in der heutigen Zeit nicht mehr gerne gesehen werden. «Am Herbschtmärt in Freienbach zum Beispiel erscheinen die Zuschauer jeweils pünktlich um 16 Uhr, um die Harmonie Freienbach zu hören und unseren Auftritt zu sehen.» Auch der Applaus fehle nie.
«Begeisterung ist noch da»
Heute umfasst der Verein 83 Mitglieder, 40 davon sind aktiv. Neben der Erwachsenen- gibt es seit 1994 auch eine Kindertanzgruppe. In den 1950er- Jahren hatte die «Trachten» sogar eine eigene Singgruppe. Wie in vielen Vereinen ist die Mitgliederzahl der Trachtengruppe eher rückläufig. Die Begeisterung sei jedoch nach wie vor da, erklärt Cécile Kälin. «Diejenigen, die kommen, haben Spass am Tanzen und Lernen sowie Freude am Brauchtum.»
Die Trachten
Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Trachten: der Werktags-, Sonntags- und Festtagstracht. Bei den Frauen ist sowohl der karierte Baumwollstoff der Werktagstracht als auch der Wollstoff der Sonntagstracht im ganzen Kanton Schwyz derselbe. Lediglich der Schnitt unterscheidet sich. Die Festtagstracht kam erst später dazu. Sie wurde kreiert, da sich einige Leute vom Volk abheben wollten.
Die Frauen schneidern ihre Gewänder jeweils selbst. Die Trachten der Männer werden vom Trachtenschneider angefertigt. Um zu verhindern, dass die Trachten allzu fantasievoll gestaltet werden, gelten seit Anfang der 1980er
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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Kategorie
- Brauchtum / Feste
Publiziert am
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