Alles andere als Schall und Rauch: Ambäck mit (v. l.) Andreas Gabriel, Markus Flückiger und Pirmin Huber an der CD-Taufe in Luzern. Bild Roger Bürgler
Alles andere als Schall und Rauch: Ambäck mit (v. l.) Andreas Gabriel, Markus Flückiger und Pirmin Huber an der CD-Taufe in Luzern. Bild Roger Bürgler

Musik

Ambäck haben sich «Raum» geschaffen

Das Volksmusik-Trio Ambäck präsentierte ihre neue CD «Raum». Ein Werk jenseits der Konventionen.

Die Schweizer Volksmusik hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark gewandelt. Auf der einen Seite entdecken junge Musikantinnen und Musikanten den Reiz des Urchigen, der Klänge der Instrumente und die Einflüsse aus verschiedensten Kulturen und Stilrichtungen. Die Lust, damit zu experimentieren, ist gross. Auf der anderen Seite erleben Interpreten wie Komponisten, die vor hundert Jahren lebten, eine regelrechte Renaissance. Auch die Tradition boomt. Und irgendwo stehen Ambäck. Das 2015 gegründete Trio mit dem Schwyzer Markus Flückiger (Schwyzerörgeli) und dem Galgener Pirmin Huber (Kontrabass) sowie dem Nidwaldner Andreas Gabriel (Geige) ist – was Kreativität und Musikalität anbelangt – für viele das höchste der Gefühle. Und alle drei sind sowohl in der traditionellen wie auch in der sogenannt Neuen Volksmusik zu Hause und beeinflussen mit ihrem Spiel viele Musikanten. Wie breit das Spektrum des musikalischen Schaffens von Ambäck ist, zeigen die inzwischen vier CD-Produktionen. Mit dem Erstling «s’mues wie’s isch» (2016) wagten die drei Musikanten bereits den Spagat zwischen alten Geigentänzen, wie sie der Muotathaler Josef Imhof oft mit dem Schwyzerörgeler Anton Betschart spielte, und frischfrechen Eigenkompositionen. 2019 setzten Ambäck mit «Chreiselheuer» letzteres fort und schufen einen Meilenstein. 2021 besann man sich mit «Doorzögli» auf das ganz Urchige und ging damit auf Beizentour.

Begeisterung an der CD-Taufe


Jetzt ist «Raum» da und der Titel wie auch das CD-Cover deuten an, wohin sich das Trio entwickeln wollte. Die Musiker schufen sich Raum (darum der Titel). Raum für Improvisation, grössere Bögen, Dynamik und auch Ruhiges. Bereits die ersten vier Stücke, die zusammen eine 25-minütige Suite darstellen, sprengen den Begriff Volksmusik. Und trotzdem findet auch Markus Flückigers Stöpselbass-Reihe mit der Nummer 12 eine Fortsetzung. Letztendlich ist auch der Spannungsbogen von ruhigen Kompositionen wie «Holzeggerli» bis zum wilden «Schreberschottisch» gegeben. Mit «Raum» haben sich die drei Musiker alle Freiheiten genom-men und zwölf Stücke aufgenommen, die im sprichwörtlichen Sinne in keine Schublade passen. Dafür aber in den CD-Player (für die, die noch einen haben). Das Publikum an der CD-Taufe letzte Woche in Luzern spendete dem Trio jedenfalls mehrmals frenetischen Applaus.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / rb

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Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

15.12.2022

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