«Der kantonalen Kulturkommission steht pro Jahr rund eine Million Franken zur Verfügung – aus Mitteln des Lotteriefonds», sagt der Kulturbeauftragte Franz-Xaver Risi. Bild Fieda Suter
«Der kantonalen Kulturkommission steht pro Jahr rund eine Million Franken zur Verfügung – aus Mitteln des Lotteriefonds», sagt der Kulturbeauftragte Franz-Xaver Risi. Bild Fieda Suter

Dies & Das

«Spardruck ist auch in der Kultur stark spürbar»

Der 58-jährige Franz-Xaver Risi, Lachen, ist seit 2010 Kulturbeauftragter des Kantons Schwyz. Urs Gusset hat mit gesprochen.

Urs Gusset: Sommerzeit ist Ferienzeit. Welchen Stellenwert haben Ferien in Ihrem Leben?

Franz-Xaver Risi: Einen angemessenen. Unser beruflicher Alltag ist in den letzten Jahren noch intensiver und anspruchsvoller geworden. Entsprechend wichtig ist es, dass wir uns Auszeiten gönnen, um aufzutanken. Nur wer sich die Zeit zum Entspannen nimmt, kann seine Tätigkeit gut machen.

Waren Sie dieses Jahr schon in den Sommerferien?

Ich war zusammen mit meiner Frau und meiner Tochter einige Tage in Bonn. Wir haben nicht nur die einzigartige Fahrt entlang des Rheins sehr genossen, sondern einige spannende Ausstellungen besucht und uns in allen Belangen – auch kulinarisch – verwöhnen lassen. Jetzt geniesse ich noch einige freie Tage zu Hause mit viel Lesen, etwas Aufräumen, Faulenzen und einigen liegengebliebenen Arbeiten.

Ist die Schlussfolgerung, dass Sie als kantonaler Kulturbeauftragter vor allem Kulturferien machen, richtig?

Sie ist zumindest nicht ganz falsch. Allerdings unterscheide ich nie zwischen Kulturferien und anderen. Kultur ist einfach Teil meines Lebens und gehört immer zu allem dazu. Ich kann aber durchaus Faulenzen – dazu brauche ich nur ein Buch.

Sie stammen aus Lachen, und Lachen ist noch immer Ihr Wohnort. Was bedeutet Ihnen Lachen und was die Nähe zur Stadt Zürich?

Ich bin durch und durch Lachner und fühle mich hier verwurzelt. Früher wollte ich unbedingt in die weite Welt hinaus, heute wohne ich gut 300 Meter vom Haus entfernt, in dem ich aufgewachsen bin. Lachen bietet alles, was ich brauche: eine wunderbare Lage am See, die Nähe zu Zürich, aber auch zu den Bergen und einem attraktiven landschaftlichen und kulturellen Naherholungsgebiet. Ich hatte das Glück, mehr als 15 Jahre mitten in Zürich arbeiten zu dürfen. Ich liebe die Stadt mit all ihren Facetten, ihren Stärken und Schwächen. Sie ist für mich noch heute sehr wichtig, zwischendurch muss ich einfach nach Zürich, wenigstens für ein paar Stunden.

Unterscheiden sich Ihre Interessen an Kultur im «normalen» Leben, sei es bei der Arbeit oder in der Freizeit, und in den Ferien?

Nein, Kultur war immer ein wichtiger Teil bei allem, was mich beschäftigt hat. Sie gehört zu meinem Leben, zur täglichen Auseinandersetzung in und mit unserer Gesellschaft. Die Teilnahme an einer kulturellen Veranstaltung ist deshalb für mich nie ein Muss.

Sie interessieren sich nicht nur berufsbedingt für Kultur, sondern engagieren sich auch in Ihrer Freizeit kulturell? Woher haben Sie dieses Kultur-Gen?

Ich bin, nicht zuletzt dank meiner langjährigen Tätigkeit als Journalist,ein sehr neugieriger Mensch, der gerne auf andere zugeht. Mich interessiert, was sie bewegt, wie sie denken und was sie tun. Ich hatte das grosse Glück, überall auf der Welt mit spannenden Menschen zusammenzukommen und mich mit ihnen auszutauschen. Darunter waren sehr viele aus dem Kulturbereich; Menschen, die mich durch ihr Können und ihr Werk sehr beeindruckt haben. Stark geprägt hat mich zweifellos das Studium der Geschichte, die mich noch heute fasziniert. Dabei haben mich Jahreszahlen immer weniger interessiert als das Schicksal von Menschen oder Ideen und Entwicklungen. Wenn man Geschichte nicht mit einem Tunnelblick sieht, sondern Querverbindungen vor allem zur Wirtschaft und zur Kultur knüpft, öffnet sich ein ganz anderes Verständnis. Es braucht eine ganzheitliche Betrachtung um zu verstehen, wie wir zur heutigen Gesellschaft geworden sind.

Sie organisieren selber Kulturreisen. Wohin führt die nächste?

Als Vorstandsmitglied im Marchring habe ich begonnen, Exkursionen zu organisieren. Eine nächste führt Anfang September in die ehemalige Fürstabtei Basel nach Arlesheim, Delsberg und St. Ursanne. Vor zwei Jahren habe ich zusammen mit Res Marty für die Joachim-Raff-Gesellschaft eine Kulturreise nach Weimar, Erfurt und Eisenach geführt. Und kürzlich ist es über Fronleichnam wieder auf den Spuren des in Lachen geborenen Komponisten Raff nach Wiesbaden und Frankfurt gegangen. Wir haben dort seine Wege verfo

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

25.07.2017

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www.schwyzkultur.ch/YCHXGY