Dies & Das
Wie gelangt Kultur zum Publikum?
Da könnte man lange diskutieren: Sollen Kunst und Kultur ins Schulhaus oder die Schule zur Kultur? Der Kantonsrat hat sich zu dieser Thematik gar nicht geäussert, umgekehrt hat der Kanton letztes Jahr 8,8 Mio. Franken dafür eingesetzt.
Die kulturengagierte Kantonsrätin Verena Vanomsen (SP, Freienbach) hat einen interessanten Vorstoss eingereicht. Sie hat sich danach erkundigt, wie man Schulen und generell die Öffentlichkeit für Kultur begeistern und wie man dazu die kantonale Kulturförderung einen Schritt weiter bringen könnte. Im Parlament hat sie konkret die Frage gestellt, was denn ein Innerschweizer Jodlerfest in Lachen oder ein Japanesenspiel in Schwyz nützen würden, wenn das Publikum fehlt. Das ist zum Glück nicht der Fall. Wer aber besucht Kunstausstellungen, wer Galerien, wer Museen? Im Kanton gebe es deshalb grosse Unterschiede, so Vanomsen, weil nicht jede Ortschaft das Privileg eines «Seedamm Kulturzentrums» besitze. Die Interpellantin regte an, dass die Kunst- und Kulturvermittlung darum ein stärkeres Gewicht erhalten sollten. Oder dass ein Leitbild weiterhelfen solle.
Zahlreiche Angebote
Die Regierung hat auf diesen Vorstoss mit einer umfassenden Darstellung der Rechtslage, der vorhandenen Strukturen und einer Definition des Kulturbegriffs geantwortet. Auch zeigten das Amt für Kultur und Bildungsdirektor Walter Stählin darin auf, dass gerade das Bundesbriefmuseum und das Forum Schweizer Geschichte, die Kantonsbibliothek und das Staatsarchiv den Schulen laufend Angebote machen. Ebenso wie jede Schule autonom die Verpflichtung habe, Kulturförderung zu betreiben.
Unzufrieden mit Antwort
Zufrieden war Kantonsrätin Vanomsen damit nicht. Sie erklärte, dass Schwyz in Sachen Kulturvermittlung eher stiefmütterlich handle. Tatsächlich geht Schwyz von einem Konzept aus, wonach Kulturförderung «subsidiär zu erfolgen hat», wie es Stählin nannte. Man setze auf eine Plattform, auf der Bezirke, Gemeinden, Private und Mäzene zusammenarbeiten. Dabei stehe die Privatinitiative von Organisatoren im Vordergrund. Wenn diese Projekte vorlegen, dann ziehe der Kanton mit. Stählin nannte einige gut funktionierende Beispiele, etwa die hervorragend geführte Internetplattform für ein sehr breit gefasstes Kulturangebot, die auf einer Vereinbarung mit SchwyzKulturPlus funktioniert.
Rund 8,8 Mio. Franken
Dass der Kanton wirklich kulturelle Aktivitäten massiv unterstützt, das belegt die Staatsrechnung. Aus dem Lotteriefonds wurden im letzten Rechenschaftsjahr 8,8 Mio. Franken investiert, davon 2,3 Mio. Franken für die Denkmalpflege, 950 000 Franken für die eigentliche Kulturförderung, 66 000 Franken für den Ankauf von Kunstwerken und 628 000 Franken für Beiträge an private Kulturorganisatoren und deren Anlässe.
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