Ritter aus der Entstehungszeit der Eidgenossenschaft: Alles in Lebensgrösse dargestellt, die Freiberger-Stute wurde präpariert, die Rüstung in einer Plattnerwerkstatt in Freiburg im Breisgau originalgetreu hergestellt.
Ritter aus der Entstehungszeit der Eidgenossenschaft: Alles in Lebensgrösse dargestellt, die Freiberger-Stute wurde präpariert, die Rüstung in einer Plattnerwerkstatt in Freiburg im Breisgau originalgetreu hergestellt.

Dies & Das

Ritter kommen zurück nach Schwyz

Es ist nicht mehr wiederzuerkennen: Das Forum Schweizer Geschichte ist umgebaut worden und hat eine völlig neue Dauerausstellung erhalten. Die Ritterzeit und die Eidgenossen sind zurückgekehrt. In zehn Tagen wird die Ausstellung durch Bundesrat Didier Burkhalter eröffnet.

Die neue Dauerausstellung befasst sich mit der «Entstehung der Schweiz». Sie zeigt, unter welchen Bedingungen, welchen Voraussetzungen und unter welchen Begünstigungen die alte Eidgenossenschaft im Hochmittelalter überhaupt entstanden ist. Es werden Einblicke in das damalige Leben, in den Alltag, einen Marktplatz, eine Sust, ein Hospiz geboten, in den Hörsaal einer Universität, in eine Kanzlei, das Skriptorium einer Abtei und vieles mehr. Es wird versucht, die damalige Gründerzeit möglichst realistisch darzustellen, mit all den «Wildwestmanieren», die geherrscht haben, mit Raubzügen beim Feind und mit der Gewalt.

Leihgaben aus mehreren Ländern

In den letzten Tagen ist diese Gründungslandschaft mit den Ausstellungsobjekten ausgestattet worden. Darunter befinden sich auch drei ausgestopfteTiere: ein Pferd mitsamt Ritter, ein Maulesel, eine tote Kuh. Ein relevanter Teil der Ausstellungsobjekte stammt aus dem eigenen Fundus des Schweizerischen Nationalmuseums, elf Leihgaben aus anderen schweizerischen Sammlungen, einzelne besondere Raritäten aus Österreich, Schweden, Italien und Frankreich. Aus dem Domschatz in Uppsala zum Beispiel ein besonders wertvolles Messgewand, aus Wien ein Jagd- und Signalhorn. Wie Kuratorin und Projetkleiterin Pia Schubiger erklärte, bleiben diese Leihgaben unterschiedlich lange in Schwyz, zwischen drei Monaten und fünf Jahren. Es findet also immer wieder ein Austausch und eine Ergänzung statt, die Ausstellung bleibt so lebendig.

Morgartenbrief doppelt in Schwyz

Weil dieses Dokument für die Entstehung der Eidgenossenschaft besondere Bedeutung hat, wird man auch eine Doublette erleben können: Der bekannte Morgartenbrief, verfasst nach der Schlacht am Morgarten im Dezember 1315 in Brunnen, liegt in der Schwyzer Ausgabe im Bundesbriefmuseum und als Leihgabe des Staatsarchivs Obwalden jetzt neu auch im Forum. Diese Briefe sind wie ein Vertrag für alle Partner ausgefertigt worden, darum die «Mehrfachausgabe». Die konzeptionelle Arbeit hat ein Jahr gedauert, der Umbau sieben Monate. Das Forum ist fast vollständig auf den Kopf gestellt worden, einzig der Eingangsbereich und im Untergeschoss die Räume für die Wechselausstellungen blieben unverändert. Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) hat 1,25 Mio. Franken in die Infrastruktur investiert, das Nationalmuseum 3 Mio. Franken in die Ausstellung.

Eröffnet wird die neue Dauerausstellung am Samstag, 29. Oktober, durch Bundesrat Didier Burkhalter. Die Eröffnung wird durch ein Eröffnungsfest begleitet.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

19.10.2011

Webcode

www.schwyzkultur.ch/uKyUdh