Eine glückselig machende Totenmesse

Stefan Albrecht hat mit gut hundert Mitwirkenden das Mozart-Requiem in der Kollegiumskirche tief ausgelotet.

Der Tod habe «recht viel Beruhigendes und Tröstendes», schrieb Wolfgang Amadeus seinem Vater Leopold. Dieses Erkennen Mozarts wurde durch das gemeinsame Musizieren unter Stefan Albrechts Leitung nachvollziehbar. Wie er die Mitwirkenden – ich als Berichterstatterin sang selbst im Chor mit – und schliesslich auch das Publikum am Samstag und Sonntag in der Kollegiumskirche Schwyz zu einem erfüllenden Konzerterlebnis führte, wurde zu einem grossen Geschenk. Vergessen waren die ersten Proben, in denen es um einzelne Töne ging, vergessen war die Geduld, die es brauchte, während rund zehn Monaten konzentriert dranzubleiben. Dank dieser langen Probenphase erschloss sich diese komplex geschichtete geniale Musik. Albrecht feilte bis zur letzten Minute an musikalischen Details, um seine klaren Klangvorstellungen umzusetzen. Es hat sich mehr als gelohnt: Am Schluss fügte sich alles wunderbar zusammen.

Harmonierendes Ensemble

Der mit Sängerinnen und Sängern aus der Region verstärkte Singkreis Brunnen hatte zwar die Hauptrolle inne. Doch das Urschweizer Kammerensemble – ergänzt mit Fagotten, den zu Mozarts Zeiten in Mode gekommenen Bassethörnern, historischen Posaunen, Trompeten und Pauken – bereitete den Boden auch für die Solistinnen und Solisten: Gabriela Bürgler verströmte mit hell schwebendem Sopran Zuversicht, was Barbara Erni mit ihrer wunderschönen Altstimme voller Wärme bekräftigte. Energie und jugendhafte Frische zeichneten den Tenorsolisten Remy Burnens aus, und Manuel Walser nahm der Posaune des «Jüngsten Gerichts» ihren Schrecken in abgeklärter Ruhe (Soloposaune: Andreas Mattle). Das Orchester wiederum setzte die Requiem-Teile in einen klanglich und dramaturgisch passenden Rahmen, mit je einem Adagio und einer Fuge von Mozart, Wilhelm Friedemann Bach (Soloflöten: Ursina Albrecht und Deborah Dettling) und Franz-Xaver Richter.

Bote der Urschweiz / Katrin Spelinova