«Die Wiederkehrer – arme Seelen»: Der Film geht unter die Haut. (Bild: pd)
«Die Wiederkehrer – arme Seelen»: Der Film geht unter die Haut. (Bild: pd)
Film über Geister und «Arme Seelen» - 1
«Die Wiederkehrer – arme Seelen»: Der Film feiert am 13. Januar Premiere. (Bild: pd)
«Die Wiederkehrer – arme Seelen»: Der Film feiert am 13. Januar Premiere. (Bild: pd)

Film

Film über Geister und «Arme Seelen»

Der bekannte Schwyzer Filmemacher Edwin Beeler hat am Donnerstag seinen neuesten Film «Die Wiederkehrer – arme Seelen» in Luzern vorgestellt. Kinostart ist nächstes Jahr am 13. Januar – auch in Schwyz.

«Heb kei Angscht. Das isch ä armi Seel, wo muess wandle», riet der Kaupziner einer Entlebucher Bäuerin, die beim «Chappeli» ein geisterhaftes Wesen gesehen hat. Ein Älpler aus dem urnerischen Isental erzählt die Geschichte vom «Grissjuni», der zu Lebzeiten vielen Leuten «z leidgwärchet hed». Oder vom «Dräckpätschner», einem Geist, der sich heute noch bemerkbar mache und seinerzeit ein Mädchen im «Baarne» (Futterkrippe) fast erdrückt habe.

Mysteriöse Vorfälle

Edwin Beeler versteht es, die charakterstarken Menschen ihre Geschichten authentisch und glaubhaft erzählen zu lassen. Verstärkt werden die Aussagen durch eindrückliche Naturbilder – Alpweiden, geheimnisvolle Kapellen, abgelegene Höfe, bewegtesWetter und Gewölk. Der Film bereist mystische Landschaften der Zentralschweiz, wo Alteingesessene, aufgewachsen im Selbstverständnis einer katholisch geprägten Welt, noch sagenhafte Geschichten von «Armen Seelen» erzählen, von selbst erlebten, rätselhaften Begegnungen mit Verstorbenen und von mysteriösen Vorfällen auf ihrer Alp. Er wolle die Menschen der Berge ernst nehmen und nicht auf «Sexpuppenvergewaltiger» reduzieren, sagte der Immenseer Filmemacher bei der Pressevisionierung am Donnerstag im Kino Bourbaki in Luzern.

«Arme Seele» im Maihof Schwyz

Auch Schwyz taucht im Streifen auf, genauer der «Maihof» an der Schlagstrasse. Hausherr Dieter Gemsch erzählt seine Begegnung mit dem Hausgeist. Der lasse ihn in Ruhe, mache sich aber bei Personen, «die nicht in diesem Haus geboren sind», bemerkbar – beispielsweise, indem er ihnen die Bettdecke wegzieht. Die wandelnde «Arme Seele» könne Franz Leodegar von Nideroest, der Erbauer des «Maihofs», sein. Der sei von seinen Hausangestellten seinerzeit erstickt worden.

Der Film geht unter die Haut

Der Film zeigt eine Schweiz, die man so nicht mehr kennt, aber immer noch existiert, wenn auch nur in Nischen. Er ist auch ein Gegensatz zur heute hektischen Welt, was durch langsameSchnittübergänge und Überblenden noch verstärkt wird. Die kraftvollen Personen lassen tief blicken in Riten, die teilweise in vorchristlicher Zeit wurzeln. Das Gesagte und die Bilder gehen unter die Haut.

Edwin Beeler hat vier Jahre daran gearbeitet, 90 Stunden Filmmaterial gedreht und daraus einen 92 Minuten langen Streifen zusammengeschnitten. Er entstand in Koproduktion mit dem Schweizer Fernsehen und wurde unter anderem von der Kulturförderung des Kantons Schwyz unterstützt. Kinostart ist am 13. Januar in sechs Kinos, so auch in Einsiedeln und in Schwyz. Man darf gespannt sein, ob er auch beim jungen Publikum ankommt.



Trailer

www.youtube.com

Weitere Infos

www.arme-seelen.ch

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

18.12.2010

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www.schwyzkultur.ch/KEMk3A