Film
Film über Schwyzer Bauern
Im Frühjahr 2014 kommt ein Schwyzer Dokumentarfilm in die Kinos. Er handelt vom Viehhandel über den Gotthard. Die Schwyzer Regisseurin Claudia Steiner dreht unter anderem an Originalschauplätzen.
Der Viehhandel über den Gotthard ist beinahe in Vergessenheit geraten.Über Jahrhunderte betrieben Schwyzer Bauern Viehhandel mit Norditalien und führten dabei die Kühe über den Gotthard in den Süden. Doch die Geschichten der Senntenbauern sind wenig bekannt. Dies ändert nun der historische Dokumentarfilm «Tönis Brautfahrt – Mit Senntenbauern über den Gotthard» der gebürtigen Schwyzerin Claudia Steiner. Der Film wird nebst seinem dokumentarischen Teil auch einen dramaturgischen Part erhalten. Die Novelle «Tönis Brautfahrt » des Einsiedler Schriftstellers Meinrad Lienert dient dafür als Vorlage. Die Geschichte handelt von der Senntenfahrt von einigen Einsiedler Bauern, Knechten und drei Dutzend Kühen in Richtung Lombardei. Der Film soll zum Teil an Originalschauplätzen gedreht werden. Ausserdem werden Interviews mit Historikern und Fachpersonen geführt.
Recherchiert seit bald 70 Jahren
Seit nahezu 70 Jahren recherchiert der frühere Einsiedler Landwirt, Unternehmer, Bezirks- und Kantonsrat Richard Schönbächler über das vergessene Gewerbe des Viehhandels über den Gotthard. Denn während Jahrhunderten haben die sogenannten Senntenfahrten (auch Welschlandfahrten genannt) die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in der Zentralschweiz massgebend geprägt. Neben dem Söldnertum war der Viehhandel einer der bedeutendsten Einnahmequellen der Zentralschweiz. Erstaunlich ist, dass diese Senntenfahrten trotz ihrer damaligen Bedeutung weder literarisch noch historisch besonders gut dokumentiert sind. Dies soll sich jetzt ändern. Basierend auf dem immensen und beeindruckenden Material von Schönbächler, hat die Filmemacherin Claudia Steiner ein Drehbuch zum Thema verfasst. In Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma kulturwerk.ch und Roger Bürgler als Produzenten werden diesen Herbst die Dreharbeiten für einen historischen Dokumentarfilm zum Thema aufgenommen.
Dokfilm mit Liebesgeschichte
Der Film wird nebst seinem dokumentarischen Teil mit Filmaufnahmen an Originalschauplätzen und Interviews mit Historikern und weiteren Fachpersonen auch dramaturgisch attraktiv umgesetzt. Dazu greifen die Produzenten auf die Novelle «Tönis Brautfahrt» des Einsiedler Schriftstellers Meinrad Lienert zurück. Diese reizende Geschichte erzählt die Senntenfahrt einiger Einsiedler Bauern und Knechten mit rund drei Dutzend Kühen in Richtung Lombardei. Einer der Senntenknechte namens Töni verliebt sich auf der Südseite der Alpen in das schwarzhaarige Mädchen Tschegga und nimmt es mit in seine Heimat, wo die beiden heiraten. «Meinrad Lienerts Geschichte von Töni und Tschegga gibt dem Dokumentarfilm auch einen dramaturgischen Spannungsbogen und erlaubt uns, einen Teil des historischen Hintergrunds mit einer packenden Liebesgeschichte authentisch zu erzählen», erklärt Claudia Steiner das Filmkonzept.
Auf historischer Route
Für den dramaturgischen Teil von «Tönis Brautfahrt – Mit Senntenbauern über den Gotthard» stehen knapp zwei Dutzend Laiendarsteller und Statisten im Einsatz. Steiner und ihre Crew werden so viel wie möglich mit den Darstellern und den Kühen der historischen Route entlang von Einsiedeln über den Talkessel Schwyz, mit dem Nauen in Richtung Flüelen, via Andermatt über den Gotthard und durch die Leventina filmen. Und dies ab Ende September, Anfang Oktober. Genau so wie dies einst die Senntenbauern und ihre Entourage aus der Zentralschweiz machten. «Das ist natürlich eine Herausforderung», sagt Steiner. «Aber mit einer guten Planung und etwas Wetterglück können wir die Aufnahmen gut umsetzen.» Die meisten Darstellerrollen sind bereits besetzt, und auch die Kühe (mit Hörnern) stehen zur Verfügung. Die Unterstützung des Filmprojekts ist gross. Dreharbeiten für diverse Innenaufnahmen dürfen zum Beispiel im Freilichtmuseum Ballenberg stattfinden, wie die Regisseurin berichtet. «Je länger ich mich mit dieser Thematik beschäftige, desto mehr sehe ich das enorme Potenzial hinter der Geschichte. Ich freue mich darauf, diese in einem abendfüllenden F
Autor
Bote der Urschweiz
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