Globi bei den Greiflern und am Küssnachter Klausjagen

Im neuesten Globi-Buch werden hundert Schweizer Bräuche besucht und kindgerecht vorgestellt.

Verschiedentlich haben sich Vereine aus dem Schweizer Brauchtum mit der Idee befasst, die legendäre Kinderbuchfigur Globi für ihre Traditionen zu engagieren. Sie stellten sich vor, dass Globi bei der Jugend zur Popularität der verschiedensten Bräuche beitragen könnte. Nun ist es so weit. Der Globi-Verlag in Zürich hat soeben «Globis Buch vom Schweizer Brauchtum» herausgegeben. Es ist nicht in der Reihe der klassischen Globi-Bücher erschienen, in welchen die gelbschnablige Figur jeweils ihre Abenteuer zu einem speziellen Thema erlebt. Im neuen Buch besucht Globi aber hundert Bräuche, welche es in der Schweiz gibt. Alte und neuere, bekannte und weniger bekannte, wilde und zahme – überall ist Globi mittendrin dabei: beim Zürcher Sechseläuten, bei den Chienbäse in Liestal, beim Alpaufzug, beim Schellen-Ursli im Engadin, an der Basler Fasnacht oder an der Escalade in Genf. Globi ist auch in der Zentralschweiz unterwegs. So beim Bäckermöhli in Zug, an der Luzerner Fasnacht, am Brünig- Schwinget, an den 1.-August-Feiern oder an der Älplerchilbi in Stans. Und dann: Globi hat ebenfalls den Greiflet in Schwyz und das Klausjagen in Küssnacht besucht. Das Priis-Chlepfä hat die Komikfigur besonders beeindruckt, sodass er es selber versucht hat – mit mittelmässigem Erfolg. Und am Klausjagen hielt sich Globi wegen des Getöses der Trycheln die Ohren zu, freute sich aber umgekehrt, dass im Buch auch ein «Globibänz» abgebildet ist. Die Illustrationen stammen von Daniel Müller, die Texte von Katja Alves. Alle Bräuche werden sachlich stimmend und vor allem kindgerecht geschildert. Sie sind auch mit einem Hinweis auf die jeweiligen Durchführungstermine und Veranstaltungsorte versehen und sogar mit einem Glossar. Wer das Buch liest, der weiss nachher, was ein Plöder, eine Iffele oder der Chrüzlistreich ist.

Original Globi-Figur steht in Vitznau

Die ganze Serie der inzwischen 97 Globi- Bücher erfährt mit dieser Neuausgabe eine attraktive Ergänzung. Alle Bücher zusammen erreichen eine verblüffende Gesamtauflage von mehr als neun Millionen Exemplaren – wobei viele Bücher zu raren Sammelobjekten geworden sind. Die seltensten werden für mehrere Tausend Franken gehandelt. Interessant ist übrigens, dass die 1935 geschaffene Globi-Figur in der Zentralschweiz ihre Heimat gefunden hat. Die rund 20 Zentimeter grosse Original-Gipsfigur des Globi steht im Regionalmuseum in Vitznau.

Hinweis

«Globis Buch vom Schweizer Brauchtum». Globi-Verlag Zürich. Erhältlich in allen Buchhandlungen.

Bote der Urschweiz / Josias Clavadetscher