Kunst & Design
Die Auferstehung des alten Christus
Das Auferstehungsfresko in der Pfarrkirche war 1906 teils übermalen worden. Nun «aufersteht» das Originalgemälde von 1775.
«Wir haben Christus misstraut», sagte Chefrestaurator Wendel Odermatt im Februar zum «Boten der Urschweiz». Wie sich nun zeigt, lag Odermatt mit seiner Vermutung recht: Das Auferstehungsfresko, an der Decke in der Mitte der Schwyzer Pfarrkirche, ist wirklich nicht mehr im Originalzustand. Bekanntlich haben Vater und Sohn Jakob und Hans Bertle 1906 die Deckengemälde mit Leimfarbe übermalt. 1965 wurden die Gemälde von diesen Übermalungen mehrheitlich befreit. Wie es nun bei den aktuellen Arbeiten zum Vorschein kam, wurden die Gemälde in der Kirche damals zwar freigelegt – nicht aber der Christus.
Christus seit 1905 nicht mehr original sichtbar
Konkret bedeutet dies, dass der ursprüngliche Christus seit 111 Jahren in der Kirche nicht mehr sichtbar ist. Die Bertles veränderten 1906 nebst dem bestehenden Strahlenkranz auch die Grösse, die Bewegung und den Faltenwurf des Mantels im unteren Bereich der Figur grundlegend. Zudem veränderten sie die Haltung der Beine. All dies hätte dazu geführt, dass man beim Betrachten der Auferstehung immer eine gewisse Irritation verspürt habe, so Restaurator Wendel Odermatt. Nun wird der Christus etappenweise und in enger Begleitung der Schwyzer Denkmalpflege in den Zustand von 1775 zurückgeführt.
Bote der Urschweiz (Andreas Seeholzer)
Autor
Bote der Urschweiz
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